Was ein Dachkehle ist, erfährt man erst, wenn sie undicht ist. Jemanden zu finden, der die Dachkehle abdichten kann/will, statt sie mit allem Pipapo zu erneuern, ist die nächste Herausforderung, nachdem man die Wichtigkeit einer Dachkehle in Erfahrung bringen musste.
Eine Dachkehle: Prinzipiell handelt es sich hier um die Anschlussstelle von zwei Dachteilen, i.d.R. zwei Dachflächen mit diversen Ausrichtungen. Meistens besteht dieser Übergang aus einem zweiflügeligen Titan-Zink-Blech (Kehlblech). Zeitweise waren auch Dachkehlen aus Kunststoff (z.B. aus Repanol) im Trend. So oder so, Bleche korrodieren über Zeit; Kunststoffe werden porös, verformen sich und/oder reißen. Bei einer Dachkehle besonders ungünstig, weil hierüber eine erhebliche Wassermenge fließt. Es handelt sich schließlich um das gesammelte Wasser der Dachfläche(n).
Nun denn, die Sanierung der Dachkehle, die zwei Dachflächen verbindet, ist selten ein Pappenstiel. Die notwendigen Schritte:
- Gerüst aufstellen
- Beide Dachflächen aufnehmen und entsorgen
- Alte Dachkehle entfernen
- Dachbahn auf den Kehlbohlen anbringen
- Neues Kehlblech aus Titan-Zink montieren
- Kehlblechübergänge verlöten
- Beide Dachflächen eindecken (ggf. mit neuen Dachpfannen, die hoch aufs Dach müssen)
- Gerüst abbauen
Besonders tricky wird es bei steilen und hohen Dächern. Allein das Gerüst und die Einrichtung der Baustelle vereinnahmt da schon einen großen Kostenpunkt. Immerhin muss nicht nur ein sicherer Arbeitsplatz geschaffen werden, sondern auch ein sicherer Ablageort für die aufgenommenen Pfannen.
Dachkehle abdichten statt erneuern
Diesen Aufwand kann man umgehen. Mit einer vollflächigen Abdichtung der Dachkehle inkl. Vliesarmierung. Dadurch schafft man eine neue UV-beständige und reißfeste Kunststoff-Kehle auf der Bestandskehle. Haltbarkeit: Mehrere Jahrzehnte und somit gleichlang oder länger als bei einem neuen Kehlblech. Da die Maßnahme wesentlich effizienter ist, entfallen einige Posten zur Baustelleneinrichtung. Gleiche oder bessere Funktion zu geringeren Kosten. Mit dem Flüssigkunststoff kann ich nämlich eine höhere und individuell passendere Wasserbarriere zum Unterdach herstellen als die Standard-Kantung des Kehlblechs hergibt. Starkregen kann die geringe Aufkantung von Dachkehlen überspülen, vor allem bei steilen Dachflächen.
Kehle zum Schornstein
Allerdings können sich Kehlen auch zwischen Dachfläche und Schornstein oder einem anderen Bauteil befinden. Die sind zwar kleiner, können bei einem Defekt aber genauso für einen erheblichen Wassereinbruch sorgen. Im Folgenden ein Fallbeispiel, um eine Dachkehle zum Schornstein langfristig abzudichten.
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