Eine Wand von innen abdichten zu müssen, die sich nicht im Keller befindet, war in den vergangenen Jahren eher kein großes Thema. Dann kommt ein regenreicher Winter wie 2023/2024 mit viel Schlagregen aus Südwesten und plötzlich tauchen an den Wänden unzähliger Haushalte riesige Wasserflecken auf. I.d.R ist es die Wand zum Nachbarn hin. Nein, nicht jene zu den sympathischen Nachbarn, sondern zu den sch… schwierigen Nachbarn. Gehört die betroffene Wand dann auch noch zur vermieteten Wohnung, dann nennt man das Jackpot!
Also dann, der Gang zur Familie Voldemort ist unvermeidlich. Zähneknirschend klingelt man nebenan, ist freundlich und defensiv, erklärt mit Samthandschuhen, dass der Wasserschaden vom Nachbarhaus kommt, also von deren Bude und…
Hmm, war ja klar! Die Nachbarn weisen jede Schuld von sich und/oder können/wollen nichts machen.
Wochen vergehen, der Fleck wird nicht schlimmer, trocknet sogar etwas ab. Na gut, es regnete auch kaum. Hat es sich vielleicht von selbst gelöst?
Denkste! Mit einem Mal… wuuusch, wütet eines dieser Extremwetter, die irgendwie immer häufiger werden. Alarm, Alarm! Die Mieter schreiben theatralische Nachrichten, Wasserflecken an der identischen Wand, haben Angst vor Schimmel und schwingen auch gleich die Kinderkeule; die Drohung mit dem Meiterschutzbund ist im Anschlag. Dazu redundante Nahaufnahmen von gelben Flecken, die fast schon ein künstlerisches Muster ergeben. Wut auf die Nachbarn köchelt. Diese… Leute… Pfff! Und was nun? Arrrgh! Durchatmen! Konstruktiv bleiben! Google!
Wand von innen abdichten
Glückwunsch, du hast es zu meinem Blog geschafft. Und wenn ich dir mit dieser Darstellung aus der Seele gesprochen habe, dann lautet die Lösung deines Problem vermutlich Manuel. Und: Mauerwerk verpressen bzw. Wand von innen abdichten – mit einer Harzinjektion.
Hier stecken die sogenannten Packer in den Bohrlöchern mit 45°-Neigung nach unten, Abstand ist die halbe Mauerstärke. An die Packer wird die Pumpe gesteckt, um das Harz in die Wand zu pressen. Hier aus Kalksandstein.
In diesem Fall war der Balkon des schwer erkrankten Nachbarn undicht. Das Wasser sickerte vom Balkon des Nachbarhauses ins Mauerwerk und verursachte an der Wand des Wintergartens meiner Kunden einen erheblichen Wasserschaden – wie mit einem Blick durch das Glasdach zu sehen ist. Der Nachbar war zwar bemüht, aber eine Aussicht auf eine zielführende Balkonabdichtung war vergeblich; es mangelte an Kraft und Mitteln. Ich musste die Wand diesseitig von innen abdichten.
Durch die doppelte Abdichtung der Wand per Harzinjektion und Beschichtung mit Flüssigkunststoff ist weder der undichte Balkon des Nachbarhauses noch der Schlagregen weiterhin eine Gefahr für den Wohnraum unter dem Glasdach.
Das Polyurethan-Harz reagiert mit dem Wasser im Mauerwerk zu einem aushärtenden Schaum. Im Idealfall ist das Mauerwerk nach der Verpressung lückenlos hydrophobisiert, d.h. es kann anschließend kein weiteres Wasser aufnehmen. I.d.R. genügt es bei oberirdischen Außenwänden, eine Horizontalsperre herzustellen, sodass von außen drückendes Wasser auf dem Weg in den Innenraum blockiert wird.
Die Verpressung bzw. Abdichtung von Mauerwerken ist ein standardmäßiges Verfahren für Industriebauten, vorwiegend aus Beton, z.B. an Tunneln, Staudämmen und Tiefgaragen. Im Privatsektor sind es überwiegend nasse Keller, wo diese Art des Bautenschutzes Anwendung findet. Jedoch, wie oben beschrieben, ist es nicht immer eine Kellerwand, die Probleme macht. Und da hört dann das Schema F der normalen Bautenschützer meistens auf. In manchen Fällen bedarf es jedoch einer Extraportion lösungsorientiertes Denken, damit die Kirche im Dorf bleiben darf. Nun, man sagt mir die Harmonisierung von Effizienz, Hingabe und Verlässlichkeit (hinsichtlich meiner Person und Abdichtungen) nach. Darum dieser Blog.
Das falsche Gefälle dieser undichten Regenrinne flutete über Jahre hinweg das Mauerwerk meiner Kundin.
Bei Starkregen fließt ein Wasserfall an der Außenwand des Nachbarhauses entlang, staut sich am Gesims und drückt durchs Mauerwerk in den Wohnraum.
Hier das Resultat an der Innenwand meiner Kundin. Sie entdeckte das ganze Ausmaß erst nach meinem Besuch, als sie die Ursache kannte und zur weiteren Prüfung den Schrank zur Seite zog. Da die Nachbarn mit Inkooperation glänzte, steht nun an, dass ich die Wand von innen abdichte, namentlich per Inkektionsverfahren. Um die Baustelle möglichst kosteneffizeint und sauber zu gestalten, stemme ich nicht den gesamten Putz ab, sondern baue nach der Abdichtung der Wand eine Vorsatzschale aus Gipskartonplatten. Nun denn, erst einmal muss die Versicherung das Okay geben.
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