Dienstleistungen, die das Haus auf effiziente Weise langfristig trocken halten. Balkone sowie Dachdetails wie Schornsteine, Dachfenster und Regenrinnen.
Ein Wasserschaden wird oft vorschnell dem Dach zugeschrieben. Doch häufig liegt die Ursache gar nicht dort, sondern an einer undichten Fensterbank oder den Fenstern der Gaube. In solchen Fällen rückt schnell der Dachdecker an – und nicht selten wird eine größere Maßnahme vorgeschlagen, denn Kleinstaufträge bringen größeren Betrieben wenig ein. Der Fokus liegt oft darauf, umfassende Sanierungen zu verkaufen, anstatt die eigentliche Ursache für den Wasserschaden zu beheben.
Das bedeutet nicht, dass böswillige Absichten dahinterstehen. Es sind schlicht die mikroökonomischen Realitäten des Handwerks in Deutschland. Schließlich lebt eine ganze Industrie davon, dass möglichst viele Materialien verbaut werden.
Wer aber keine Lust hat, unnötige Kosten zu tragen und lieber eine gezielte, konservierende Lösung sucht, wird auf meinem Blog hilfreiche Tipps zu gezielten Abdichtungen finden.
Praxisbeispiel: Ein Wasserschaden durch eine undichte Fensterbank
Eine Kundin hatte einen Wasserschaden in der Wohnzimmerdecke und vermutete ein undichtes Dach. Aufgrund meiner Erfahrung bat ich sie, Fotos von der Fensterbank und der darunterliegenden Bleischürze zu schicken. Das Ergebnis: Die Fensterbank und Bleischürze zeigten Risse, das Holz war aufgequollen und die Dichtungen brüchig oder fehlten ganz. Bei starkem Regen lief das Wasser in die Fensterkonstruktion und von dort direkt in die Zwischendecke – ein Prozess, der sich über Jahre hinzog, bis es schließlich zu einem sichtbaren Schaden kam.
Nicht wiesen Fensterbank und Bleischürze Risse auf, auch waren dem Regen schutzlos ausgeliefert – von den porösen oder fehlenden Dichtungen ganz zu schweigen.
Für viele Handwerker wäre dies ein Grund gewesen, die gesamte Bleischürze und vielleicht sogar Teile des Daches zu erneuern. Der Fensterbauer hätte mühelos neue Fenster verkaufen können. Doch meine Kundin hatte schon schlechte Erfahrungen mit solchen kostspieligen Lösungen gemacht und vertraute mir aufgrund meiner Bewertungen.
Erst im Jahr 2024 kam Wasser durch die Wohnzimmerdecke, obwohl die Undichtigkeit schon Jahre bestand.
Die Lösung: Fensterbank abdichten statt erneuern
Anstatt eine aufwendige Sanierung durchzuführen, habe ich die Fensterbank und die Bleischürze abgedichtet. Die gerissenen Stellen wurden versiegelt, die porösen Silkondichtungen durch Epoxidharz ersetzt – und das Problem war für sehr viele Jahre behoben. Es ist einfach so, dass gezielte und zugleich durchdachte Abdichtungen in den meisten Fällen den einzig ökonomischen Weg darstellen, um das Haus dauerhaft trocken zu halten. Immerhin heißt neu nicht gleich dicht – wie einige Hausbesitzer kurz nach Fertigstellung ihres Neubaus oder frisch sanierten Dach feststellen müssen. Und eine Gewährleistung hilft nicht, wenn niemand im Betrieb weiß, wie die Undichtigkeit zustande kommt, obwohl doch alles fachgerecht ausgeführt wurde. Aber das ist ein anderes Thema, das ich u.a. im Blogpost bzgl. undichten WDVS-Fassaden behandle.
Die Fensterbank mitsamt Bleischürze bekam von mir eine Abdichtung mit vliesarmiertem Flüssigkunststoff.
Die Holzfenster wurden am unteren Rahmenbereich vom Glas an mit Epoxidharz abgedichtet, damit diese kein Wasser mehr aufnehmen/durchlassen
Eine Abdichtung sollte sich optisch in das Gesamtbild des Hauses einfügen und nicht störend wirken. Hier die Gaubenfront nach meiner Abdichtung der Fensterbank etc.
Bedingt durch die immer heftigeren Starkregenfälle ist Wasser im Kellereingang keine Seltenheit mehr. In der Regel liegt dies an eine/m überforderten oder fehlenden Abfluss und/oder Schutzbarriere. Mittel der Wahl ist hier ein sogenanntes Flutschott (Bleche, die als Staudamm fungieren). Allerdings ist ein Flutschott optisch so lala und auch einfach nervig, wenn man es bei jedem angekündigten Regen auf- und abbauen muss. Wichtiger aber: diese Vorrichtung hält das Wasser nur bedingt vom Keller fern, zumal es ein Durchdringen des Wassers durch Fugen, Sohle und Mauerwerk nicht unterbinden kann. Dazu bedarf es einer qualifizierten Abdichtung. Ein Flutschott ist hauptsächlich in von Hochwasser bedrohten Gebieten notwendig, bei gelegentlichen Starkregenfällen sind eher folgende Schritte zielführend:
Abfluss optimieren.
Schwelle der Kellertür erhöhen und anschließend umfänglich mit Flüssigkunststoff abdichten.
Sohle mit Polyurethan verpressen, d.h. von innen abdichten, damit im Beton eine Horizontalsperre besteht.
Bei diesem Kellereingang wurde von diversen Handwerkern auf recht kreative Weise versucht, die Wasserflut im Kellereingang in den Griff zu bekommen. Das Vordach und das Flutschott halfen nur bedingt, noch immer drückte sich bei Starkregen Wasser in den Keller.
Trotz Flutschott mussten die Mieter bei jedem Regen den Kellereingang vor durchdrückendem Wasser retten.
Meine bevorzugte Vorgehensweise ist das Ausschlussverfahren. Soll heißen: erst einmal mit der effizientesten Maßnahme beginnen, Veränderung in der Folgezeit prüfen und ggf. optimieren oder zur nächstlogischen Maßnahme übergehen, statt gleich einen Overkill zu veranstalten. Dadurch erspare ich meinen Kunden i.d.R. erhebliche Kosten (in Zeit, Geld und Nerven). Immerhin ist es ein allgegenwärtiges Phänomen, dass Handwerker gerne mal über das Problem hinaus oder sogar daran vorbei arbeiten, weil Schema-F nicht mehr zeitgemäß ist.
Kellereingang wasserdicht machen
Zuerst klemme ich ein passgenaues L-Profil in der gewünschten Höhe in den Austrittsbereich vor der Kellertür – hier 5cm
Der Austrittbereich wird anschließend mit Mörtel aufgeschüttet – mit starkem Gefälle nach draußen. Der Weg des Wassers wird dadurch schon einmal maßgeblich verlängert, was wiederum dem Ablauf mehr Puffer verschafft, um die schlagartige Wassermenge zu verdauen. Augenmerk gilt auch dem inadäquatem Abfluss (30mm ø), dazu unten mehr.
Zusätzlich dichte ich die Bodensohle per Harzinjektion von innen ab, damit durchdrückendes Wasser nicht meinen neuen Austritt unterläuft.
Schließlich erhält der neue Austritt der Kellertür eine umfassende Abdichtung mit hochleistendem Flüssigkunststoff, damit Standwasser nicht einfach in den Mörtel einsickert und dennoch in den Wohnraum eindringt. Die Libelle der Wasserwaage zeigt das starke Gefälle nach außen.
Das Ergebnis ist eine zuverlässige, nicht störende und optisch ansprechende Maßnahme als Wasserschutz für den Kellereingang.
Wie oben im Bild zu sehen, war der Abflussdurchmesser viel zu klein. Darum vergrößerte ich diesen und löste die Verstopfung direkt am Anfang des Ablaufs, wodurch sich sofort Wasser staute. Problematisch ist hier die übermäßige Kiesanlagerung, die sich nur per Absaugung beseitigen lässt.
Bei meinem nächsten Besuch kam ich mit meinem Nasssauger von Kärcher und saugte das Rohr bestmöglich frei.
Hier die Ausbeute… Keine Wunder, dass das Wasser kaum ablief und sich sofort im Kellereingang staute.
Holzfenster haben ihren Charme. Doch wenn regelmäßig Wasser auf der Fensterbank steht, wird der Frust groß und oft heißt die Lösung: Kunststofffenster. Klar, die sind pflegeleichter, aber optisch? Naja. Verständlich ist es dennoch, denn anscheinend bekommen viele Handwerker es nicht hin, Holzfenster gegen die wachsenden Herausforderungen durch Schlagregen zu schützen. Meist gibt’s als „Lösung“ nur eine Silikonfuge – die hält dann für ein paar Monate.
Dieses zuvor undichte und verwitterte Holzfenster erhielt anstelle eines einfachen Anstrichs (der nicht abdichtet und sich nach zwei Jahren wieder verabschiedet) eine hochleistende Abdichtung aus Epoxidharz angemischt im passenden Braunton.
Das Problem? Glas und Silikon sind keine besten Freunde. Glas arbeitet, besonders unter Hitze, und schon nach dem ersten Sommer hat die Silikonwurst ihren Geist aufgegeben. Dann kommt der Regen. Wasser läuft die Scheibe runter, sickert durch die undichte Silikonfuge direkt ins Holz, und wenn das auch noch unbehandelt ist, saugt es sich voll wie ein Schwamm – bis es irgendwann auseinanderfällt. Wenn die Fensterbank innen zum See wird, ist es meist schon zu spät. Aber: Gibt es wirklich keine Rettung?
Typisches Bild von älteren Holzfenstern, die nicht sorgfältig vor Schlagregen geschützt wurden. Regen schlägt gegen die Scheibe und sickert unten in den Holzrahmen ein; die Struktur des Holzes wird sukzessive zerstört.
Der Rahmen des Fensters saugte sich über Jahre beim Schlagregen mit Wasser voll und gammelte vor sich hin. Bis schließlich Wasser auf der Fensterbank stand. Da der Kundin ein Austausch zu teuer war, nutzte sie als Zwischenlösung ein Handtuch.
Moos auf einem Holzfenster ist ein ziemlich gutes Zeichen dafür, dass das Holz, in dem es wächst, ein Feuchtebiotop ist und nicht mehr allzu lange die gewünschte Form behält
In letzter Zeit sehe ich immer mehr dieser vernachlässigten Holzfenster. Zwei Kundinnen baten mich (unabhängig voneinander), neben der Abdichtung ihrer Dachfenster, auch einen Blick auf ihre Fassadenfenster zu werfen. Klar, denn der Schritt von Dachfenstern zu Fassadenfenstern ist nicht groß – das Prinzip bleibt gleich, wobei Dachfenster deutlich mehr aushalten müssen.
Bei diesem Holzfenster tropfte wiederholt Wasser bei Schlagregen auf die innere Fensterbank (siehe gelber Wasserfleck), da die Dichtungen bereits porös waren; Wasser drang ungehindert ins Holz, bis es seinen Weg nach drinnen fand.
Meine Lösung für marode Holzfenster? Eine Kombination aus langlebiger Abdichtung und Restauration. Hier die Schritte:
Fensterrahmen abkleben und ggf. abschleifen
Übergang zwischen Glas und Holzrahmen mit einem Dremel aufrauen und mit Glasgrundierung behandeln.
Das A und O bei jeder Abdichtung ist die Herstellung eines soliden Verbunds zwischen Abdichtung und Material. Durch seine glatte Oberfläche weigert sich Glas im besonderen Maße vor einer Bindung mit einer Abdichtungsmasse. Darum raue ich das Glas an, grundiere es mit spezieller Glasgrundierung von Mogat (auf Basis von Flüssigkunststoff und nur für Fachbetriebe erhältlich), ehe ich die eigentliche Abdichtung aus Epoxidharz auftrage.
Holz und Glasbereich mit Epoxidharz abdichten. Falls das Holz stark saugt, mehrfach.
Das Epoxidharz wurde nun aufgetragen und härtet in den nächsten 24 Stunden (je nach Temperatur) vollständig aus, sodass der Rahmen nicht mehr glänzt, sondern eine matte glasähnliche Abdichtung aufweist). Wasser kann auf viele Jahre nicht mehr ans Holz gelangen. Der Austausch der (hier insgesamt drei) Holzfenster blieb dem Eigentümer der Wohnung erspart.
Ist der Holzrahmen schon vergammelt? Dann vorher mit Epoxidharz und Quarzsand (Epoxidharzmörtel) die eklatanten Stellen ausbessern. Nach Aushärtung dann mit farblich angemischtem Epoxidharz überstreichen.
Hier habe ich Epoxidharz mit Quarzsand zu einer Paste angemischt und den vergammelten Bereich des Holzfensterrahmens ausgebessert, nachdem ich das Holz bereits mit Epoxidharz ohne Quarzsand vorbehandelt habe. Dadurch erhalte ich einen perfekten Verbund zwischen Abdichtung und Ausbesserungsmasse.
Wenn im Keller Wasserschäden auftreten, denkt kaum ein Hauseigentümer daran, einen Bautenschützer oder Dachdecker zu konsultieren, um die Außentreppe abdichten zu lassen. Sofern die Treppe überhaupt als Ursache erkannt wird, dominiert die Annahme: Für Treppen ist der Maurer zuständig. Also wird viel Geld in eine neue Treppe investiert. Diese besteht meistens wieder aus Stein, der sich über die Jahre erneut mit Wasser vollsaugt. Die Hoffnung, dass der Maurer eine solide Abdichtungsbahn eingebaut hat, erfüllt sich selten.
Eine zuverlässigere, günstigere und oft auch optisch passendere Lösung ist die…
Abdichtung der Treppenoberfläche mit Flüssigkunststoff
Beim folgenden Objekt war die Problematik mannigfaltig. Die Wandanschlüsse waren desaströs (obwohl ebenfalls mit Flüssigkunststoff abgedichtet), der Rollladenkasten über der Terrassentür beförderte Wasser durchs Mauerwerk in den Innenraum und die Treppe saugte sich bei Regen heimlich mit Wasser voll und machte aus der Garage darunter eine Tropfsteinhöhle.
Hier das Ergebnis, nachdem ich alle Undichtigkeiten beseitigt hatte. Aufgrund des angenehmen Farbtons in Blau-Grau bevorzugten die Eigentümer einen Flüssigkunststoff aus Polyurethan statt des widerstandsfähigeren Polymethymethacrylat. Hält trotzdem +10 Jahre und kann dann schnell aufgefrischt werden.
Nachdem alle anderen Bereiche abgedichtet wurden und immer noch Wasser in die Garage lief, kam die Treppe in Verdacht. Ich grundierte sie mit Epoxidharz – und siehe da, das Wasser kam nicht mehr in die Garage.
Da eine Außentreppe regelmäßig mechanischer Belastung ausgesetzt ist, ist die Einarbeitung eines Spezialvlies aus Polypropylen unabdingbar. Zusätzlich ist in die obere Schicht Quarzsandd einzuarbeiten, um eine griffige Oberfläche zu erhalten. Auf dem Bild ist die Masse noch frisch, sobald sie ausgehärtet ist, färbt sie sich zu einem Blau-Grau.
Hier nachdem der Flüssigkunststoff bereits etwas ausgehärtet ist.
Deutlich zu sehen ist der eingearbeitete Quarzsand, welcher nicht nur Sicherheit bietet, sondern auch eine natürlich wirkende Oberflächenstruktur.
Die Brandmauer schützt Reihenhäuser im Falle eines Brandes vor überschlagendem Feuer. Auf der Kehrseite sorgt ebendieses Bauteil vor allem bei Schlagregen und/oder lang anhaltendem Regen für Wasserschäden im Wohnraum. Nicht selten auf äußerst kuriose Weise. Das lässt sie für Leckorter, Dachdecker und Eigentümer unschuldiger wirken als sie ist. Dabei ist die Brandmauer i.d.R. (wie auch der Schornstein) ein großer Wasserschwamm, der das Regenwaser sehr effizient unters Dach führen kann. Wenn sich also schließlich mit dem Finger auf den Übeltäter zeigen lässt, dann liegt es nahe, die böse Brandmauer abdichten zu lassen. Aber…
Wer den üblichen Dachdecker in der Nähe fragt, erhält vermutlich folgenden Lösungsvorschlag: Brandmauer mit einem Abdeckblech (Attika) abdecken. Klingt erstmal plausibel. Bis das Angebot mit den Kosten vorliegt. Hm, das ist ja schon ein ganz schöner Kostenfaktor. Jupp, ist es. Immerhin erfordert die Maßnahme ein Gerüst und einige Stunden Facharbeiterlohn; 5.000-10.000€ für die Abdeckung der betroffenen Brandmauer eines Bremer Reihenhauses kommen schnell zusammen. Und dann ist es noch nicht garantiert, dass die Brandmauer wirklich dicht ist. Immerhin kommt auch hier die banale Kappleiste (die glorreiche Wartungsfuge) zum Einsatz. Mehr zu diesem Narrativ-Bias im Handwerk in meinem meistgelesenen Artikel auf diesem Blog zum Thema Wandanschlüsse. Aber lies erstmal hier weiter, du bist ja aus einem bestimmten Grund hierher gelangt.
Über die Brandmauer und mangelhaft montierten Dachfenstern drang stetig Wasser ins Unterdach, lief an der Traufe ins Mauerwerk und blieb dank der alten Tapete unter dem Putz bis zur Starkregensaison 2023/2024 unentdeckt. Die Abdichtung der gesamten Brandmauer mitsamt Schornsteinen und Anschlüsse der Dachfenster ersparte den Eigentümern erhebliche Kosten.
Nasse Wand ohne erkennbare Ursache
Wenn der Regen lange genung auf die Brandmauer einprasselt, nehmen Schornsteine und Brandmauern erhebliche Wassermassen auf (nicht selten auch mit Verkleidung, wenn Details kurzsichtig abgedichtet wurden), denn gepresstes Steinmehl (ob gebrannt oder luftgetrocknet) verfügt über viele Poren, die viel Wasser aufnehmen können; Ton langsamer als Beton, aber irgendwann ist beides vollgesogen. Auch Schieferbedeckungen* (wie sie früher auf die Mauer genagelt wurden) sind nicht wasserdicht. So auch nicht Kappleisten oder kurzsichtig ausgeführte Abdichtung von Anschlüssen. Das eindringende Wasser sucht sich dann nicht seinen Weg, wie der Volksmund sagt, sondern folgt bloß der Schwerkraft. Nicht selten führt das dann zu kuriosen Wasserschäden in den Räumen, die sich gar nicht unterm Dach befinden. Bei einem dreistöckigen Bremer Haus gelegentlich sogar im Erdgeschoss, sodass selbst Dachdecker ratlos sind. Wie kann das sein? Nun, die Antwort lautet: Tapeten.
*Auf dem Dach funktioniert eine Verschieferung, solange es ein intaktes Unterdach gibt, auf einer Brandmauer wurde früher i.d.R. kein Unterdach montiert.
Da das Wasser bei lang anhaltendem Regen durch die Schieferplatten der Brandmauer drückte, führte nur die gesamte Abdichtung der Brandmauer zur dauerhaften Trockenheit. Die Schächte des Schornsteins waren vor Jahren unsachgemäß geschlossen worden, sodass Kondenswasser nicht entweichen konnte. Dies verursachte eine dauerhafte Tropfsteinhöhle. Somit befreite ich die Schächte und versah sie mit lüftungsfähigen Abdecksteinen.
Tapeten? Ja, Tapeten. Manchmal auch Fliesen (an der Wand eines Badezimmers) oder Schränke. Doch vorzugsweise sind es alte Tapeten in den Räumen, die als Deckmantel eines Wasserschadens fungieren – der von der Brandmauer herrührt. Z.B. die altbackene Vinyltapete, die man beim Einzug einfach auf den Wänden gelassen und überputzt bzw. überstrichen hat. Im Folgenden die Erklärung dieses Phänomens.
Kausalität zwischen undichter Brandmauer und Wasserschäden im Erdgeschoss
Das Mauerwerk war schon in all den Jahren zuvor feucht bis nass, es wurde nur nicht bemerkt. Weil die alte Tapete längst nicht mehr an der Wand klebt. Die ständige Feuchtigkeit ließ sie irgendwann, bereits zu Omas Lebzeiten, ablösen; sie liegt nur noch lose an der Wand. Perfekt für das in die Brandmauer einsickernde Wasser. Dies kann sich unbemerkt durch das Mauerwerk des Giebels drücken und es sukzessive in Sand verwandeln.
Erst wenn die Regenfälle so drastisch sind wie um Weihnachten 2023, kommt es zum Durchbruch des Wassers. Und zwar in einem der unteren Stockwerke, wo sich kein Dach und keine Tapete befindet, oder wo die Tapete hier und da noch etwas an der Wand klebt. Das Mauerwerk ist bei solchen Wassermassen mit Wasser gesättigt, wodurch zwischen loser Tapete und Mauerwerk ein regelrechter Fluss besteht. An den Stellen, wo die Tapete noch an der Wand klebt, oder zumindest mit ihr kuschelt, wird das Wasser gestaut und bricht schließlich durch Putz und Farbe. Spätestens da wurde dir als Hauseigentümer klar: irgendwas stimmt hier nicht. Wer dann glaubt, es handelt sich nur um eine einmalige Sache, weil es bei den nächsten Regenfällen nicht mehr durchkommt, der wird beim nächsten langen und/oder heftigen Regen (idealerweise mit Südwestwind) eines Besseren belehrt. Üblicherweise zu einer Zeit, in der man so schnell keinen Dachdecker bekommt. Z.B. zu Weihnachten oder so.
Obwohl das Wasser von oben kam, befanden sich im Deckenbereich vergleichsweise geringe Wasserflecken. Darunter war dann so gut wie nichts mehr zu sehen. Ganz einfach, weil dort die Tapete nicht mehr an der Wand klebte und das Wasser ungehindert an der Wand entlanglaufen konnte.
An diesem Streifen staute sich das Wasser und drückte letztlich durch die alte Vinyltapete und den neuen Putz. Obrhalb dieses Gürtels war kurioserweise kein Wasserfleck zu sehen, erst oben an der Decke. Die bestellten Leckorter konnten sich keinen Reim darauf machen.
Brandmauer effizient und langlebig abdichten
Wenn ich eine Brandmauer abdichte, nutze ich weder Blech noch Kappleiste oder Gerüst. Sondern den besten Flüssigkunststoff auf dem Markt und die höchstsichere Seiltechnik (unfallstatistisch sind Arbeiten am Sicherheitsseil wie Linienflüge, Arbeiten mit einem Gerüst wie Autofahren.). Hier meine Arbeitsschritte.
Arbeitsplatz einrichten und Ankerpunkt für das Sicherheitsseil setzen (geschieht meistens per Verschraubung mit den Dachsparren)
Brandmauer mit zweikomponentiger Grundierung aus Epoxidharz und Methylmethacrylat grundieren
Nach Aushärtung mehrfach mit armiertem und extrem UV-beständigem PMMA-Flüssigkunststoff abdichten (zweikomponentig zur sofortigen Aushärtung)
Bereits aushärtende Abdichtung prüfen, ggf. auffällige Stellen nachbessern
Arbeitsplatz räumen, etwaige Schraubenlöcher für die Verankerung des Seils mit Flüssigkunststoff abdichten.
„Flickwerk bringt hier nichts!“, sagt der Dachdeckermeister zum undichten Dach und unterstreicht noch einmal die Notwendigkeit einer Dachsanierung. Das sorgt bei Familie Gutdünken für vieles, aber nicht für Jubel mit Laola. Nein, Vati geht auch nicht zur Siegerfaust in die Knie. Was auch daran liegen mag, dass die letzte Dachsanierung gerade 10 Jahre her ist. Aber: „Ist alles Pfusch!“, sagt der Meister mit Händen und Hintern so groß wie italienische Pizzateller. Und kurz vorm Abschied wirf er noch die Kosten für die Dachsanierung wie einen Pizzateig durch den Hausflur. “Um die 50.000€ abzüglich Förderung.” Als die Zähne schon knirschen, wirft er hinterher: “Plus Solaranlage. Gibt ja jetzt die Solardachpflicht.“ Zwei Wochen später stehen unten rechts auf dem Angebot der Dachdeckerei 68.000€, denn die Solaranlage macht er gleich mit. Noch am Abend nach dem Termin hatte Frau Gutdünken allerdings so ein Gefühl. Als die Kinder im Bett waren, begab sie sich im Internet auf die Suche nach einer anderen Lösung. Dabei hallte immer wieder das abfällig gesprochene „Flickwerk“ des Dachdeckermeisters in ihrem Ohr nach. So lange, bis sie auf meinen Blog traf.
Kein neues Dach, aber neue Dachfenster waren hier die Ursache für eine etagenübergreifende Undichtigkeit. Hier lief durchdrückendes Wasser durch die Dachziegel hinter die mangelhaften Anschlüsse der neuen Dachfenster über das Unterdach ins Mauerwerk bis runter ins Badezimmer in der ersten Etage. Nachdem ich die Ursache erkannte und behob, d.h. die Anschlüsse im Unterdach abdichtete, hydrophobierte ich zusätzlich die alten Dachziegel mit Epoxidharz, um weiteres Wasser im Unterdach zu vermeiden bzw. zu minimieren.
„Flickwerk“ ist mein Programm. Namentlich in einem Maße, dass nicht selten länger dichthält als ein neues Dach. Was mich dazu befähigt, ist tiefgreifendes Verständnis bezüglich:
Aufbau von Bauwerken
Auswirkungen von Wetterdynamiken auf Bauwerke
Abdichtungsmaterialien
Branchenübliche “Lösungen“
Undichtigkeit am neuen Dach
Die Problematik bei alten Dächern liegt oftmals im Unterdach. Nach ca. 10 Jahren drückt bei Regen über einige Stunden eine erhebliche Wassermenge durch die Dachpfannen/-ziegel ins Unterdach. Solange das Unterdach noch intakt ist (sprich die wasserführende Schicht aus Sandbahn, Folie, Dämmplatten, Spanplatte etc.), wird das durchdrückende Wasser weiterhin nach unten in die Rinne geführt. Vorausgesetzt, die Details bzw. Durchdringungen (wie Lüfter, Dachfenster, Schornsteine, Traufe) wurden ordentlich bzw. wasserdicht hergestellt. Was immer seltener der Fall ist. Dadurch kommt es vor, dass ein neues Dach bereits nach 10 Jahren undicht ist, während ein +60 Jahre altes Dach weiterhin trocken bleibt. Nun könnte ein pfiffiger Dachdecker die kritischen Stellen im Unterdach abdichten. Sofern sich ein solcher Dachdecker finden lässt. Und sofern die Korrektur des Unterdachs nicht mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand einhergeht. Falls doch, so bleibt noch die Option, die Dachpfannen für die nächsten +10 Jahre zu hydrophobieren.
Dieses Dach wurde vor zwei Jahren saniert. Der Dachdecker verbaute die Dachbahn von innen. Diese Methode ist unglaublicherweise sogar zulässig. Nun, gut, wenn es (warum auch immer im Zuge einer Dachsanierung) nicht anders geht, dann muss der Dachdecker bei dieser Methode zwingend wissen, was er tut, sonst wird dieses Unterdach nach 10 Jahren zum Fiasko. Aber: da es das Paretoprinzip gibt, wissen ca. 80% der Fachleute trotz Ausbildung und Titel nicht, was sie tun. Und der hiesige Dachdecker gehörte nicht zu den restlichen 20%. Darum wird sich in einigen Jahren, wenn die Beschichtung der Dachpfannen von der Sonne weggebrannt wurde, das dann durchdrückende Wasser in den Furchen zwischen Sparren und Dachbahn verirren, den Sparren in Wasser halten (d.h. gammeln lassen) und spätestens an der Traufe in Massen ins Mauerwerk laufen, weil die Dachbahn nur bis dahin verlegt werden konnte.
Hydrophobierung der Dachpfannen
Eine Hydrophobierung bedeutet, dass das Bauteil wasserdicht gemacht wird (Hydro = Wasser; Phobie = Angst). Es gibt einige Betriebe, die eine Dachimprägnierung oder Dachversiegelung anbieten. Hier werden die Pfannen erst mit Hochdruck gereinigt, (was u.U. die Substanz der alten Pfannen weiter schwächt). Anschließend (vermutlich an einem anderen Tag, wenn die Pfannen trocken sind) bekommen die Dachpfannen per Sprühverfahren eine Imprägnierung auf Silikonbasis (die wiederum nur ca. 2 Jahre das Wasser abhält, da nur bedingt UV-beständig). Zudem gibt es noch die Alternative einer Dachbeschichtung, ebenfalls mit vorangehender Reinigung. Anbieter einer solchen Maßnahme versprechen viel, manche sogar 10 Jahre Garantie. Obwohl solche Garantien* im Handwerk stets mit Skepsis zu betrachten sind, könnte dies eine Option für große Dächer ohne oder mit einem mangelhaften Unterdach und großflächigen Wasserschäden sein, damit eine komplette Dachsanierung noch aufgeschoben werden kann. Eine einfache Internetsuche lässt dich hier schnell fündig werden.
*Auch einige Hersteller von Dachpfannen werben mit Jahrzehnten an Garantien, obwohl die Dachpfannen bereits nach ca. 10 Jahren Wasser durchlassen, weil die Beschichtung keine Jahrzehnte Jahre hält. Das können sie auch, weil kaum jemand den Hersteller der Dachpfannen beschuldigt, wenn es bereits 10 Jahre nach der Dachsanierung reinregnet. Dann wird der Dachdecker gerufen, denn es ist seine Aufgabe, das Unterdach wasserdicht herzustellen. Eine besonders suboptimale Kombination besteht übrigens aus Betonpfannen auf einem Dach unter Regeldachneigung und einem „ökologischen“ Unterdach aus einer Spanplatte. Hier sind schon so einige Hausbesitzer baden gegangen.
Wenngleich ich stets versuche, das Problem mit klugem “Flickwerk” an der Wurzel zu packen: Handelt es sich um einen eingrenzbaren Wasserschaden bei einem schwer zugänglichen (Unter-)Dach, so könnte eine Abdichtung des Dachpfannenbereichs mit Epoxidharz und/oder Flüssigkunststoff zum Ziel führen, wie ich es auch bei Schornsteinen mache – per Sicherheitsseil und Pinsel.
Auch hier drückte der Regen durch die alten Pfannen, lief übers Unterdach und damit unter das Kehlblech des Schornsteins. Der Aufwand für eine Abdichtung im Unterdach war unverhältnismäßig hoch, darum dichtete ich die Dachziegel, wie auch den Schornstein, mit UV-beständigem PMMA-Flüssigkunststoff in einem LaGrand-Rot ab.
WDVS-Fassaden (Wärmedämmverbundsystem*) hält nicht nur Wärme in den vier Wänden, manchmal (und immer öfter) auch Wasser. Hartnäckige Wasserflecken mit Schimmelpotenzial sind die Folge. Besonderes Merkmal von Undichtigkeiten an WDVS-Fassaden ist der Zeitversatz zwischen Bau und Erscheinung der Wasserschäden. Das erschwert die Ursachenfindung. Die Prüfung der Heizungs- und Abwasserrohre ergibt keine großen Erkenntnisse, der Leckageorter bescheinigt, dass alles dicht ist. Die Verzweiflung steigt mit jedem Regen weiter an. So viel wissen die betroffenen Hausbewohner allerdings: es muss regnen und windig sein, dann wird die Innenwand nass, und zwar nur die Wand, nicht die Decke! Die in Unzahl bestellten Dachdecker und Bautenschützer bringen auch keine griffigen Ideen zutage, um das Haus dicht zu bekommen. Langfristig dicht, nicht nur eine schnelle Aktion mit der Silikonkartusche, die von 12 bis Mittag hält. Bei den Eigentümern setzt ein Gefühl der Hilflosigkeit ein.
*Hier wird primär das WDVS aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS) behandelt
Augenscheinliches Wasseraufnahmevermögen einer WDVS-Fassade
WDVS-Fassaden haben ihre eigene Wasserdynamik. Und nicht einmal bei gewöhnlichen Steinfassaden (oder auch Stehfalzdächern) sind die typischen Konstruktionsfehler, die gerne erst nach Ablauf der Gewährleistungsfrist auftreten, hinlänglich bekannt. Bauträger sieht man nach der Bauphase i.d.R. nicht wieder. Hier Ansprüche auf Nachbesserung geltend zu machen, ist kein kurzer Prozess; der kostet Geld und Nerven, vor allem Nerven. Und währenddessen bleibt das Haus nass.
Wasserschäden durch WDVS-Fassade
Auf das WDVS wird ein Putz aufgetragen, dieser erhält einen Anstrich. Diese Schichten mögen zu einem gewissen Grad wasserabweisend sein, allerdings nicht wasserdicht. Vertikaler Regen stellt für eine glatte WDVS-Fassade ohne Details kein Problem dar. Nun, in der Realität haben wir hier oben im Norden heftige Westwinde, die den Regen unermüdlich gegen Fassaden peitschten. Verhältnismäßig warme und regenreiche Winter wie jener in 2023/2024 bestehen überwiegend aus Südwestwinden, und diese zwingen westlich ausgerichtete Fassaden in die Knie, obwohl diese in den Jahren zuvor keine Anzeichen von Feuchtigkeitsproblemen zeigten. Man könnte sagen: Klimawandel bemerkt man an der nassen Fassade. Oder einfach: nicht jeder Winter ist gleich, Bedingungen schwanken.
Handelt es sich um eine WDVS-Fassade an einem Neubau mit einem Silikatanstrich, dann besteht gute Chancen für ein hydrophiles Eigenheim. Die Farbe bietet nur bedingt Dichtigkeit (Haarrisse und Poren entstehen bereits wenige Monate nach dem Anstrich), der Stuck ist mineralisch und somit saugend. Gut, die EPS-Dämmung besteht zu 98% aus Luft, eingeschlossen in unzähligen Zellen innerhalb der Polystyrolkugeln. Das verleiht EPS ein sehr geringes Gewicht und grundsätzlich eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit. Aber: Die EPS-Platten haben Stoßfugen.
Hier sieht man die unzähligen Fugen zwischen den WDVS-Platten (hier aus Steinwolle, das Verlegeprinzip ist aber universal). Zwar werden diese mit dem Armierungsputz verfüllt, jedoch trägt dies nur zur Problematik bei, wenn sich der Putz erst einmal mit Wasser vollsaugt. Je breiter die Fugen, desto gravierender die Wasserstraßen, die durch die Dämmung führen.
Dauerhafte Nässe wie an Südwestfassaden in Kombination mit stauenden Bauteilen (z.B. Gesimse, Stuck, Kappleisten oder breaks Fassadendetails) lässt Wasser irgendwann in den Putz eindringen – und von da aus bahnt es sich durch jede Lücke und Durchdringung, bis es auf schutzloses Mauerwerk und/oder Beton trifft. Und einmal ins Innere des Bauteils eingedrungen, kommt es nur widerwillig wieder heraus. Insbesondere dann, wenn es sich über den Wandanschluss an der WDVS-Fassade unterm Dach zwischen Dämmung und Dampfsperrbahn eingenistet hat (siehe Video weiter unten).
Besonders anfällig sind Neubauten, bei denen die WDVS-Dämmung direkt an die nackten Kalksandsteine geklebt wird. Nachträglich gedämmte Altbauten sind weniger anfällig, da hier eine eine voll ausgeführte Außenhülle als Barriere dient – wenngleich kein Garant für Sorgenfreiheit. Ausschäumen der Fugen (bei EPS so vorgesehen) oder eine zweilagige Verlegung (z.B. beim 400mm Aufbau von Coverrock II von Rockwool) sollte die Gefahr von Wassereintritt erheblich veringern. Aber gut, Nachlässigkeit verfügt über ihre eigene Kreativität. Darum gibt es diesen Blog und meine Dienstleistungen: unkonventionelle Problemösungen an Immobilien.
WDVS und Anbau
Darüber hinaus gibt es den Fall, dass eine WDVS-Fassade dem bösen Schlagregen standhält, dann aber kommt womöglich ein Wintergarten ins Spiel. Wie in jenem Fall, der an mich herangetragen wurde. Hier setzte man die Gewindestangen der Terrassenüberdachung durch die WDVS-Fassade ins eigentliche Mauerwerk. Als das Glaskonstrukt dann stand, dichtete der Erbauer den Anschluss zwischen Anbau und WDVS-Dämmung lediglich mit einer Silikonnaht** ab. Die Konsequenz war Wasser im Wohnzimmer. Hier der Grund: Regen schlug gegen die Fassade, die sich wiederum bis zu 2 Zentimeter tief mit Wasser vollsog. Das Wasser in der Fassade hinterlief die Silikonnaht, die das abfließende Wasser zudem staute und das Problem noch verstärkte. Das Wasser bahnte sich dann über die Gewindestangen seinen Weg ins Innere des Hauses. Der Wintergarten-Betrieb konnte das Problem aus eigener Kraft nicht lösen, musste also die Kunden bitten, jemanden zu finden, der den Anschluss an die WDVS-Fassade abdichten kann – am besten für die nächsten 20 Jahre. Und sie suchten. Bis sie schließlich auf mich stießen. Im Folgenden die Dokumentation meiner Maßnahme.
Das war die Abdichtung des Anschlusses zwischen Glasdach und WDVS-Fassade: eine einfache Silikonnaht
Weg zur Dichtigkeit: WDVS-Fassade ca. zwei Zentimeter einschlitzen und grundieren
Eine saubere Abdichtung mit einer faserigen Abdichtungsmasse auf rauem Putz ist trotz Abkleben schwierig. Wichtig ist, dass das Gesamtbild keinen Störfaktor bietet.
Hätte diese Maßnahme nicht zum Ziel geführt, hätte ich tiefer einschlitzen und die Abdichtung ggf. anders auftragen müssen. Jeder Fall ist individuell, nicht jede Lösung ist universell anwendbar; bei komplizierten Fällen sind manchmal mehrere Anläufe notwendig. Umso schöner, dass sich hier mit dem ersten Versuch die WDVS-Fassade abdichten ließ. ** Mehr zum Thema Wandanschluss gibt es in meinem entsprechenden Artikel.
WDVS, Kappleisten, Silikatfarbe und sonstige Fasssadendetails
Ein aktueller Fall, für den ich konsultiert wurde, ist ein Neubau in Hamburg mit einer WDVS-Fassade, an der ringsherum Gesims- oder Stuckleisten angeklebt wurden. Darüber Mauerabdeckbleche, von denen das Standwasser über die Fassade bzw. über die Stuckleisten läuft. Auch hier staut sich das Wasser an den optischen Verzierungen und sorgt schon ein Jahr nach Abschluss der Bauphase für massive Wasserschäden im Wohnraum. Zumal die Silikatfarbe (wasserbasiert) bereits Haarrisse und Poren aufweist.
Die angeklebten Stuckleisten (Gesims) stauen das Wasser, das bei Schlagregen die Fassade herunterströmt. Das Wasser drückt folglich durch den Putz zwischen die Fugen der Dämmplatten und bahnt sich durch den dahinterliegenden Kalksandstein in den Wohnraum.
Die Kappleiste wurde mangelhaft montiert (lockere Schrauben), zudem ist das Silikon bereits 1 Jahr nach der Fertigstellung des Hauses porös und entsprechend undicht.
Nach dem Einschlitzen war an der Verfärbung der Dämmung deutlich zu erkennen, dass hier schon mehrfach Wasser hinterlief. Der Putz wies bereits Beulen auf.
Nach Öffnung der Fassade grundierte ich den gesamten Anschlussbereich (vor allem die Dämmung) mit armiertem Epoxidharz.
Nach Aushärtung der Grundierung aus Epoxidharz erfolgte die äußere UV-beständige und reißfeste Abdichtung mit Flüssigkunststoff. Gut zu sehen: die Beulen im Putz, die innerhalb der ersten 12 Monate durch Spritz- und Stauwasser entstanden sind.
Undichter Wandanschluss an einer WDVS-Fassade mit Kappleiste und Silikonnaht (Wartungsfuge) – ein Jahr nachdem der Neubau fertiggestellt wurde. Dadurch lief das Wasser hinter die Schweißbahn und verursachte einen See im Dach (siehe Video unten).
Ideal ist die Herstellung einer Hohlkehle aus Flüssigkunststoffmörtel oberhalb der Kappleiste, nachdem der Bereich eingeschlitzt wurde. Dadurch wird über die Fassade laufendes Wasser perfekt abgeführt. Bei genauem Hinsehen sind auf dem Bild die Poren in der Silikatfarbe zu erkennen. Auch Haarrisse fielen mir während der Arbeiten an diesem Neubau flächendeckend auf. Fazit: Die Kombi aus Silikatfarbe und einfacher Kappleiste an einer WDVS-Fassade ist ein Rezept für massive Wasserschäden.
In der Dämmung des Daches befand sich eine erhebliche Wassermenge mit einem Pegel von 8cm. Auf der kleinen Dachfläche des Hausvorsprungs saugte ich gemeinsam mit dem Hausbesitzer ca. 300 Liter an Wasser ab.
Die Notwendigkeit, die Fenster abdichten zu müssen, ist für viele Hausbesitzer in Bremen nicht länger aufzuschieben. Fassaden und somit auch Fenster wurden in den vergangenen Monaten, d.h. im Winter 23/24, beansprucht wie seit vielleicht 20 Jahren nicht mehr. Fehlende oder mangelhafte Abdichtungen bzw. Fensterdichtungen sowie ignorierte Risse in Fassade und Gesims wurden mit eklatanten Wasserschäden und Schimmel im Innenraum bestraft. Insbesondere bei Fassaden, die dem Westwind ausgeliefert sind; die sogenannte „Schlagseite“.
Bitter, wenn die Fensterfugen so aussehen wie hier auf dem Bild. Beim Einbau war wohl irgendwann die Silikonkartusche leer. Perfekt für Wind und Wasser.
Ob sich das Extremwetter in den kommenden Jahren nun mehrt oder nicht, undichte Fenster mit all ihren Details heilen nicht von selbst. Die Bausubstanz bricht weiter, bis irgendwann irgendwas herunterfällt. Wenn man nur lange genug wartet, sind statische Probleme die sichere Konsequenz. Bewohnbarer Stein ist in Deutschland teuer. Wasser und/oder Bargeld darin zu horten, hat nur eins zur Folge: Wertverlust.
Kaum ein Dichtstoff ist stärker überbewertet als Silikon – insbesondere im Außenbereich in Fugen und Anschlüssen, wo er eine wasserblockende Funktion ausführen soll. Nach ein paar Jahren ist Silikon derart porös, dass es nur noch eine Abdichtung nachahmt. Nicht nur Hausbesitzer lassen sich davon täuschen, sondern auch Handwerker, die die Ursache des Wasserschadens finden sollen. Die Undichtigkeit von Wandanschlüssen ist hier ein gutes Beispiel. Nun, denn, Verlass auf Jahre bzw. Jahrzehnte ist nur auf Flüssigkunststoff (vorzugsweise basierend auf PMMA). Mehrschichtig aufgetragen und verstärkt mit einer Armierung aus Vlies und/oder Fasern aus Polyester bzw. Polypropylen ist Flüssigkunststoff ein Garant für eine zuverlässig dichte Außenhülle des Hauses. Somit ist es nur logisch, damit die Details der Fassade wie Gesimse, Stuck oder Fugen und Laibungen von Fenstern abzudichten.
Arbeitsschritte für eine zuverlässige Abdichtung von Fenstern
Fenster und Laibungen abkleben, damit sich die Abdichtung kontrolliert einfügt und nicht aussieht wie hingeklatscht. Ach ja, vorher am besten noch die Textilmöbel abdecken, damit sich der Geruch der Abdichtung nicht festsetzt.
Fugen zwischen Mauerwerk (Laibungen) und Fenster von alter Farbe befreien und säubern/entstauben.
Grundierung von Fugen, Rahmen, Laibung und Gesims bzw. Fensterbank.Flüssigkunststoff mit Fasern anreichern und auf die ausgehärtete Grundierung auftragen; Klebeband vor Aushärtung abziehen, Details prüfen und ggf. korrigieren. Fertig, Fugen, Laibung und Gesims der Fenster sind dicht, sobald der Flüssigkunststoff ausgehärtet ist. Schluss mit durch die Fugen dringendem Wind und Regen.
Wenn das für dich solide klingt und du deine Fenster von mir abdichten lassen willst wie hier beschrieben, dann schreib mir gerne eine E-Mail.
Eine Fassade abdichten zu lassen, wird in Norddeutschland immer notwendiger. In den letzten Jahren fiel die Regenmenge hier recht gering aus, das hinderte die Population der Risse in Steinfassaden aber nicht am Wachstum. Lecks in der Rinne, undichte Fensterbänke, gebrochene Dachpfannen an der Traufe, Erdbewegungen etc; Risse nehmen, was sie kriegen können, und sind sie einmal da, gehen sie nicht mehr von alleine weg.
Im Winter 2023/2024 kam dann eine längst vergessene Regenperiode. Die Folge: Wasserschäden ohne Ende. Ob Keller, Schornstein, Dachfenster, Balkon oder Fassade, die Unmengen an Wasser bahnten sich ihren Weg durch jeden Riss und Spalt, den das Haus zu bieten hatte. Die Fassade wurde genauso geprüft wie sonst nur das Dach. Schimmelkolonien explodierten, Hausbewohner wurden panisch, Telefone von Handwerkern standen nicht mehr still.
Ein Fassadendetail tat sich zumindest in meiner Sphäre neben all den üblichen Verdächtigen ganz besonders hervor:
Der Rollladenkasten.
Dieser Rollladenkasten war ein Regenwasserauffangbecken, der das Mauerwerk zum Schwamm machte.
Jupp, das olle Ding, das eigentlich Sicht- und Einbruchschutz bieten soll, entpuppte sich bei vielen Hausbesitzern als Schleuse für Schlagregen. Indem das Blech des Kastens den Regen auffing und mit fehlendem oder leichtem Gefälle zur Fassade hin direkt ins Mauerwerk führte. Schließlich sind Rollladenkästen bei Altbauten nicht selten in die Fassade eingelassen, sodass hinter dem Kasten weder Farbe noch Putz eine gewisse Barriere bieten. In der Regel trifft das Wasser hier auf blanken Stein.
Ein weiterer Übeltäter: Nicht nur kam hier das Wasser am Fenstersturz rein, der Rollladenkasten fungierte auch als Regensammler, die das Wasser direkt in die Fassade beförderte. Da das Problem bislang niemand nachhaltig beseitigen konnte (Silikonabdichtung), zerbröselte im Kinderzimmer über Jahre die Innenverkleidung. Im regenreichen Winter 2023/24 brach das Wasser in unbekannten Mengen durch; Schimmel florierte. Der Hauseigentümer suchte noch einmal nach Hilfe – und… fand schließlich meinen Blog.
So sieht der Rollladenkasten nun nach meiner Abdichtung aus. Das Mauerwerk habe ich über dem Fensteranschluss abgeschliffen, das Mauerwerk darunter grundiert, dann den gesamten Anschluss mitsamt Platte des Rollladenkastens mit vlies- und faserarmiertem Flüssigkunststoff abgedichtet. Bei Vergrößerung des Bildes sieht man, dass das Wasser nun von der Fassade über den Anschluss läuft und auf dem Kasten liegen bleibt, bis es den Pegel erreicht, um vorne abzufließen statt vom Mauerwerk aufgesogen zu werden. Optional wäre auch eine Gefällekorrektur auf dem Kasten mit Verlaufsmörtel möglich; das war hier aber zu viel des Guten.
Fassade zuverlässig abdichten
Da Farbe porös wird und reißt, ist sie nur bedingt als Abdichtung zu betrachten. Alte Farbe, d.h. älter als 20 Jahre, schon gar nicht. Schlägt der Regen gegen die Fassade, wird diese (wie ein Schornstein) unweigerlich zum Schwamm. Um hier nachhaltig Kontrolle über die Situation zu bekommen, muss eine Abdichtung mit Flüssigkunststoff her. Es gibt viele Hersteller, aber nur wenige halten wirklich Jahrzehnte. Er sollte UV-beständiges PMMA enthalten, damit die Abdichtung nicht schon nach zwei Jahren wieder reißt.
Bei dieser WDVS-Fassade an einem Neubau in Hamburg wurde ein Gesims angeklebt. Hier staute sich das von der Fassade laufende Regenwasser und sickerte durch die poröse Silkonnaht in den Putz, hinterlief die Dämmung und bahnte sich den Weg durch den Kalksandstein des Mauerwerks in den Wohnraum. Besonders betroffen war der Bereich unterhalb der Fensterbänke auf der südwestlich ausgerichteten Fassade – die sogenannte Schlagseite. Handwerker und Archeitekt waren in Bezug auf Ursache und vor allem deren Abschaffung ratlos. Der Eigentümer ging selbst auf die Suche und stieß auf meinen Blog.
Voilà, gutes Material ist die halbe Miete, die Art der Verarbeitung dagegen die restlichen 50%. Ich habe schon viele DIY-Abdichtungen mit teurem Material gesehen – die nur versagt haben, weil es an eklatantem Detailwissen mangelte. Auf meinem Blog gebe ich dieses Wissen preis. Für mich beinhaltet die Handwerksehre nicht nur die Hingabe zur Akkuratesse, sondern vor allem die Transparenz über die eigene Arbeit.
Fassadendetails abdichten
Prinzipiell dichte ich ein Fassadendetail wie einen Rollladenkasten, Gesims oder einen Fenstervorsprung bzw. Fensterbank nicht anders ab als einen Wandanschluss.
Fassade oberhalb des betroffenen Bereichs einschlitzen (d.h. gründlich von Farbe befreien)
Nach Aushärtung mit passende Farbe überstreichen (ohne organische Lösemittel, d.h. ohne Kohlenstoff darin, z.B. Acryl- oder Silikatfarbe)
HIer Abdichtung des Gesims gemäß der oben genannten Schritten, bis auf den Anstrich. Im nächsten Gang sind auch die Fensterlaibungen mit meinem Verfahren abzudichten, damit kein potenzieller Eintrittspunkt außen vor gelassen wird.
Klar, liest sich einfacher als es in der Realität ist. Immerhin braucht man das richtige Werkzeug, Schutzausrüstung, Material(-erfahrung), einen sicheren Zugang, Routine usw. Sonst kann die Aktion auch zu einem Lebensprojekt ausarten. Und wer sich diese Kopfschmerzen ersparen will, schreibt mich an.
Das Balkongeländer ist marode, korrodiert, instabil. Braucht eine Reparatur, denkst du. Muss neu, sagt der Metallbauer. Somit bist du hier wohl richtig. Mein Bestreben ist es, Bauwerke zu konservieren statt zu erneuern. Oder in deinem Fall: Verschweißen statt Abreißen.
An dieser Terrasse wurde für einen Lift ein Stück vom Balkongeländer entfernt. Als dieser Lift demontiert worden war, musste das Element wieder angebracht bzw. angeschweißt werden.
Die Klemme hängt am Balkongeländer, berührt die Elektrode das Gelände, schließt sich der Stromkreis und der Schweißvorgang startet.
Für meine Schweißnähte verwende ich grundsätzlich Edelstahl-Elektroden, damit die Naht auch ohne Rostschutz nicht rostet.
Beim MMA-Schweißen wird Stahl mithilfe von Elektroden und hohen Ampere rein elektrisch verschweißt. Im Gegensatz zum filigranen WIG-Schweißen, also gasinduziertes Schweißen, bedarf es hierzu keiner Gasflasche, sondern nur einem Schweißgerät, Schutzkleidung und einer ruhigen Hand. Ideal für kleine Schweißerarbeiten wie der punktuellen Reparatur eines Balkongeländers oder eines Bremer Vordaches (Glasdach von Altbremer Häusern).
Hier das Setting fürs MMA-Schweißen.
Ob Balkongeländer reparieren, Streben vom Glasdach ausbessern oder den gebrochenen Fahrradrahmen verschweißen. Spezielle Stahl- bzw. Schweißerprojekte, denen sich sonst niemand annehmen will, sind bei mir herzlich willkommen. Schick mir einfach eine Email mit hinreichenden Angaben. Mal sehen, was ich für dich tun kann.
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