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Abdichtung Dachübergang

Durch einen maroden Dachübergang kam es bei K. zum Wasserschaden im Haus. In dieser Email eruiere ich mit ihm seine Optionen hinsichtlich der Abdichtung des Dachübergangs.

 

Punktuelle oder großflächige Abdichtung des Dachübergangs?

 

Moin K.!

 

Alles klar, KVA kann ich gerne anpassen. Und ja, genau, der Flüssigkunststoff umgibt die gesamten Pfannen auf der Hausgrenze, Übergang aus Mörtel und ca. 1/3 bis 1/2 der angrenzenden Flächenpfannen. Starker Verbund mit den Pfannen wird durch die Grundierung K gewährleistet. Das sorgt für langlebige Dichtigkeit und Stabilität. Brüchige Stellen würde ich mit Dachdeckermörtel unterfüttern. Am Ende hält der abgedichtete Dachübergang dann auf Jahrzehnte Schlagregen und/oder Schnee stand.

 

Um diesen Dachübergang ging es. Darunter ein Wasserschaden durch Starkregen. Die Preisfrage nun: Soll nur eine Abdichtung der unteren fünf Pfannen erfolgen, oder soll die gesamte Hausgrenze abgedichtet werden?

 

Dies war der Wasserschaden im Innenraum von K. Das Wasser drückte an der flacheren Dachneigung in den maroden Dachübergang

 

Ich hatte mich allerdings gefragt, ob eine Abdichtung des gesamten Strangs angesichts des Alters der Dachpfannen nicht zu viel des Guten ist. Immerhin überlebt die Abdichtung das nicht mehr ganz neue Dach bei weitem.
  • Solange das Unterdach der Dachflächen intakt ist, wonach es aussieht, wird durch die porösen Pfannen durchdrückendes Wasser von der Bausubstanz ferngehalten. Das scheint bei euch der Fall zu sein, weswegen man noch von ca. 10 Jahren ausgehen kann, die das Dach mitmacht. Mit gelegentlichem, vereinzeltem Pfannenaustausch bei Brüchen etc.
  • Wenn ihr oder euer Nachbar aber früher das Dach umdecken lassen wollt, wäre eine großflächige Abdichtung der Hausgrenze eher drüber. Käme ja eh alles neu.

 

Einige Wochen nach dem Email-Austausch: Der gesamte Dachübergang wurde gereinigt, grundiert und mit Flüssigkunststoff (inkl. Vliesarmierung) dauerhaft abgedichtet bzw. fixiert

 

Wenn ihr aber euer bestehendes Dach bis Ultimo konservieren wollt, dann wäre eine umfängliche Abdichtung der Hausgrenze der richtige Weg. Zumal das Unterdach an den Hausgrenzen alter Bremer Häuser i.d.R. nicht wasserfest verbaut wurde. Alles, was in dem Bereich durch die Pfannen drückt, rutscht am Mauerwerk entlang ins Haus.

 

Vor der Abdichtung wurden die fragilen Pfannen des Dachübergangs vermörtelt

Umdecken ohne Dämmung

Wichtig zu wissen: Auch ein reiner Pfannentausch wäre irgendwann möglich. D.h. alle (oder zumindest den Großteil) des Daches abdecken und anschließend neue Frankfurter Pfannen drauf, ohne aufwendig gemäß GEG zu dämmen (z.B. Aufdoppelung oder Aufdachdämmung). Dies ist eine Ausnahmeregelung im GEG – sofern die Dachlattung nicht erneuert wird. In diesem Szenario könnte auch die Abdichtung der Hausgrenze bestehen bleiben, sodass ihr die große Abdichtung des Dachübergangs nicht für die Katz‘ gemacht habt. Das würde dann auch die aufwendigere Neueindeckung der Hausgrenze ersparen.

 

Die Grundierung zieht ins poröse Gestein der Dachpfannen ein und härtet darin aus

 

Hier nochmal als Überblick eure Optionen (die ich aktuell sehe):

 

  1. Abdichtung der unteren fünf Pfannen der Hausgrenze bzw. des Dachübergangs auf der Rückseite (um akuten Wassereinlass zu stoppen), um für etwaige Dachsanierung mit Dämmung nach GEG in unter 10 Jahren nicht zu viel Geld für die jetzige Abdichtung ausgegeben zu haben.
  2. Abdichtung beider gesamten Dachübergänge (Vorder- & Rückseite) und Konservierung des Daches mit kleineren Maßnahmen über die Jahre durch herausgerutschte oder gebrochene Pfannen
    • Mit der Option, irgendwann auf den Dachflächen einen reinen Pfannentausch ohne Dämmung zu vollziehen.
      • Hierzu wäre gut, die Pläne des Nachbarn zu kennen, denn sonst reißt der Dachdecker des Nachbarn irgendwann eure Abdichtung von der Hausgrenze und baut eine eigene mit Blei oder Zinkblech (in 9 von 10 Fällen ohne Rücksicht darauf, ob eure Seite anschließend dicht bleibt.)
      • Eine Dämmung der Zwischendecke durch Einblasdämmung ist immer möglich.

 

Durch die Vliesarmierung aus PP/PE erhält der Dachübergang eine Schutzhülle mit zuverlässigem Verbund zu den Dachpfannen der Dachfläche. Nach Aushärtung des UV-beständigen Flüssigkunststoffs bleibt der Dachübergang die nächsten Jahrzehnte dicht und vor allem an Ort und Stelle.

 

Ich sehe deiner Rückmeldung entgegen.

 

Bestes,

 

Manuel
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