Eine Einblasdämmung ist die perfekte Lösung für ungedämmte Dächer und Fassaden, die aus diversen Gründen nicht demontiert werden können oder sollen. Zumal die dazu verwendeten Dämmstoffe wie Perlit oder Zellulose einen hohen Nachhaltigkeitswert aufweisen.

 

Allerdings verhält es sich bei einer Einblasdämmung wie bei Gründächern oder PV-Anlagen: kleine Flächen sind für große Betriebe nicht lukrativ und werden somit als “nicht geeignet” deklariert. Die abgelehnten Hausbesitzer bleiben dadurch entweder auf ihren hohen Heizkosten sitzen oder müssen kostenintensive Sanierungsmaßnahmen vornehmen. LaGrand® schafft hier Abhilfe.

 

Prinzip einer Einblasmaschine

 

Eine Einblasmaschine ist eine sehr kraftvolle Maschine mit 7,5-10KW an Leistung. In der Regel müssen spezielle Generatoren her, um die Maschine in Betrieb nehmen zu können. Dadurch wird sichergestellt, dass die Einblasdämmung von einem Standpunkt aus viele Meter ohne Stauung durch alle Hohlräume und Zwischendecken geblasen wird. Dieser hohe Druck schießt die Dämmung aber auch durch jede Fuge, sodass Sie vermutlich noch Wochen nach der Einblasung Flocken in Ihrem Haus aufsammeln werden.

 

Nun, eine solche Leistung benötigt Platz und Gewicht. Somit befinden sich solche Maschinen oftmals in eigenen Anhängern. Dies macht eine Einblasmaschine sehr teuer für den Betrieb, der sie sich anschafft. So teuer, dass es auch im Internet Preise nur auf Anfrage gibt.

 

Schlussendlich muss sich eine Einblasmaschine in den Jahren nach dem Kauf amortisieren. Und dies geschieht am ehesten durch große Aufträge. Wenn Sie nun lediglich „kleine“ Kältebrücken verfüllen wollen, ohne gleich das Dach komplett zu sanieren, dann tragen Sie nicht wirklich zur Amortisation bei. Es sei denn, Sie zahlen einen hohen Aufschlag auf Ihre Einblasdämmung. Was wiederum die Frage aufwirft, ob eine Komplettsanierung nicht sinnvoller wäre.

 

Hohlräume in Flachdach und Balkon

Löcher im Flachdach für Einblasdämmung aus Perlit
In das Flachdach werden mehrere Löcher gebohrt, um sicherzustellen, dass die Dämmung aus Perlit wirklich optimal verteilt wurde. Bei einer großen Einblasmaschine kann man sich da nie ganz sicher sein. Erst die Wärmebildkamera im Winter zeigt, ob die Kältebrücken wirklich geschlossen wurden.

 

LaGrand® ist spezialisiert, handwerkliche und industrielle Methoden auch für Privathaushalte verhältnismäßig zu machen. Oder wir sind einfach nur motiviert, Dinge besser zu machen. Dazu ist es hilfreich, Prinzipien und Methoden zu verstehen und in Kontext zu setzen. Also… Das Prinzip einer Einblasmaschine ist die Erzeugung von Luftdruck, um „flockige“ Dämmstoffe in Hohlräume von Häusern zu befördern. Der Kontext der Industrie ist die schnelle Dämmung von großen Gebäudehüllen. Primär sind dies vorgesetzte Fassaden oder Dachgeschossdecken. Je größer der Hohlraum, desto günstiger ist eine Einblasdämmung im Gegensatz zur Komplettsanierung eines großen Gebäudes. Aber die kleinen Kältebrücken in schnuckeligen Bremer Reihenhäusern sind für Einblasdämmer (oder wie auch immer das Substantiv dieses Gewerks lautet) nicht immer lukrativ, und so bekommt der Hausbesitzer mit seinen langweilig kleinen Kältebrücken eine Abfuhr.

Und hier füllen wir die Lücke (ha, tatsächlich war die Wortwörtlichkeit nicht einmal Absicht). Wir beten weder eine große Einblasmaschine an noch die Götzen der Dämmung (okay, das war jetzt Absicht), die nach Komplettsanierung schreit. Wir lösen das Problem mit einem modifizierten Laubbläser oder der besten Maschine seit Menschengedenken: den Händen.

 

Mit Perlit gefüllte Lochbohrungen in einem Balkon (Dämmung des Hohlraums im Flachdach)
Durch den Hohlraum in diesem Balkon (Flachdach mit Wohnraum darunter) eines Altbremer Hauses befand sich hier eine enorme Kältebrücke, die durch unsere effiziente Dämmmethode lückenlos mit Perlit geschlossen werden konnte. Als nächstes folgte die Abdichtung mit Flüssigkunststoff und Vlieseinlage für eine reißfeste Beschichtung, auf der anschließend WPC-Fliesen verlegt wurden.

Sanfte Einblasdämmung auch für schwierige Hohlräume

 

Gewiss weist ein Laubbläser mit 3.000Watt nur ein Drittel an Sogkraft gegenüber einer industriellen Einblasmaschine auf, aber so viel Power wollen wir auch gar nicht. Bei den meisten Altbremer Häusern schießt der Dämmstoff sonst aus jeder Lücke und macht den Wohnraum zur Schneekugel. Unser Motiv ist die sanfte Dämmung der Hohlräume im Flachdach (Sparrenfelder), entweder per Einblasung oder per Hand als Schüttdämung. So oder so wird das Perlit (oder auch Zellulose)* später per Hand verfestigt, um die maximale Dichte und folglich den höchsten Dämmwert zu erreichen. Der Anspruch lautet, Kältebrücken ökologisch zu schließen, wo sonst nur eine teure Komplettsanierung oder Geldverbrennung durch hohe Heizkosten vonnöten wäre.

*Perlit ist ein perlenförmiges Naturgestein, Zellulose (gegen Schimmel behandeltes) altes Zeitungspapier

Dämmung der Hohlräume im Flachdach

 

Das Energieeinsparungsgesetz (EEG) schreibt vor, dass Flachdächer, bei denen die Dachhaut und Schalung demontiert werden, auf eine Umkehrwert von mindestens 0,20 (K•m²)/W gedämmt werden müssen. Dies ist aber nur mit einem Hochleistungsdämmstoff erreichbar bzw. mit einem hohen Dämmaufbau, der einen Rattenschwanz an Folgekosten mit sich zieht (ggf. ist die Erhöhung des Dachs nötig und damit auch die Erneuerung der Anschlüsse etc.).

Darum demontieren wir das Dach nicht, sondern öffnen es punktuell, um durch diese Löcher Perlit oder Zellulose in die Hohlräume zu bringen, die keine Dampfbremse benötigen, weil sie im Gegensatz zur Mineralwolle nicht schimmeln (sie halten die Feuchtigkeit aus dem Wohnraum nicht lange, sondern geben sie schneller als Wolle wieder an die Umgebung ab). Anschließend werden die Löcher mit Flüssigkunststoff und Vlieseinlage versiegelt. Einen optimalen Abschluss bildet ein Gründach, das die Dachhaut auf unbegrenzte Zeit vor zersetzender UV-Strahlung schützt.

Dies bedeutet aber nicht, dass wir mit unserer Einblasdämmung (oder Schüttdämung) weit entfernt bleiben von den idealisierten 0,20 (K•m²)/W. Wo wir rauskommen, hängt von der Höhe der Sparren (Dachgebälk) ab. Sofern die Sparren höher als 160mm sind, kommen wir dem Idealwert immer näher. Nicht selten sind Sparren der Flachdächer von Altbremer Häusern sogar über 20cm hoch, sodass auch mit Perlit in den Hohlräumen dazwischen die Vorgabe des Energieeinspargesetzes erreicht werden können – ohne teure Komplettsanierung. Das ergibt sich aber erst, wenn die Büchse der Pandora offen ist.

Flachdach mit Kupferregenrinne wurde mit Bitumenmasse beschichtet, nachdem es gedämmt wurde
Nach der erfolgten Einblasdämmung wurden die Löcher im Flachdach mit Flüssigkunststoff und PP-Vlieseinlage geschlossen. Die gesamte Dachfläche ist schließlich mit einer Bitumen-Kautschuk-Masse beschichtet worden. Da hier die Sparrenhöhe ausreichend für eine effektive Dämmung der Hohlräume (Sparrenfelder) war, musste nicht abgerissen werden. Stattdessen floss das gesparte Geld in ein schützendes Gründach.

Exkurs zur Komplettsanierung (d.h. ich lästere)

Um die Vorgabe des Energieeinspargesetzes wird ein großer Hehl gemacht, denn die Dämmung von Häusern ist für Handwerksbetriebe ein gutes Geschäft, zumal man den Gesetzgeber mit der “mehr ist mehr”-Keule im Rücken hat. Leider geht es den Betrieben nicht immer um die tatsächliche Wärmedämmung, sondern hier und da doch mehr um den Verkauf einer teuren Dämmmaßnahme.

Was soll das heißen?

Naja, es gibt Dachdecker, die wedeln heftig mit der Dämmkeule (“nur mit einer 10cm PIR-Dämmung als Aufdachdämmung kommen wir hier auf das EEG”), um am Ende ihre teure Aufdachdämmung auf das hohle Flachdach zu verlegen.

Ja, richtig, der Bereich zwischen Wohnraum und neuer Dachoberfläche (die Hohlräume im Flachdach) bleibt voller heißer Luft. Zumindest im Winter, wenn sich dort die feuchte Heizungsluft sammelt und unterhalb der neuen PIR-Dämmung (Polyisocyanurat-Hartschaum) in alle Richtungen nach draußen abhauen kann (z.B. zum kalten Mauerwerk oder nach vorne zum Stirnbrett hinter der Rinne).

Sie ahnen es, das ist recht sinnlos, auf dem Papier steht aber ein Top-Dämmstoff und der Zusatz, dass die Maßnahme einen Dämmert von soundso, jedenfalls weit unter 0,2 bewirkt hat. Und wenn Sie nichts vom Hohlraum wissen und nicht diesen Blog gelesen haben, wer soll denn später sagen können, ob der theoretische Dämmwert der realen Praxis entspricht? Vielleicht der Mann mit der Wärmebildkamera. Aber dazu müssen Sie erstmal wissen, dass Sie an der Maßnahme eines angesehenen Meisterbetriebs zweifeln dürfen/können.

Dürfen Sie. Denn im Zweifel gilt, dass eine Aufdachdämmung nur dann wirkt, wenn die Hohlräume im Flachdach ebenfalls gedämmt sind. Auch wenn einige Handwerker und ihre Meister den Eindruck machen, als hätten sie Logik und Physik erfunden, hören Sie auf das Ziepen.

 

Die ideale Dämm-Kombi

Aufdachdämmung können wir auch. Aber nur in Kombi mit einem Gründach. Und ja, erst, wenn der Hohlraum unter dem Dach gedämmt ist.

Sollten z.B. die Sparren Ihres Flachdachs nur 140mm hoch sein, sodass die Dämmwirkung der Einblasdämmung nicht ausreicht, so haben Sie die Möglichkeit, Ihr Flachdach zusätzlich mit einem Umkehrdach zu dämmen. Mittel der Wahl ist eine wasserabweisende XPS-Dämmung (Extrudiertes Polystyrol). Diese kommt auf die Dachhaut, dann folgt das Gründach zur Beschwerung. Dies spart nicht nur die Demontage des Flachdachs, sondern sorgt neben der neuen hochleistenden Dämmung des Daches auch für eine unbegrenzte Haltbarkeit, da die UV-Strahlung der Sonne nicht weiter die Schweißbahn des Daches zerstört.

Dachbegrünung auf einem Flachdach mit Kupferrinne vor einem Steildach mit einem Balkonkraftwerk (Solaranlage)
Hier die ideale Kombi aus diversen LaGrand-Produkten: Dämmung der Hohlräume im Flachdach mit Perlit und anschließender Abdichtung der Dachhaut bzw. Dachbegrünung, zudem ein Balkonkraftwerk auf dem Steildach.

 

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