Die womöglich fahrlässigste Versäumnis eines Hauseigentümers ist die Dachrinnenreinigung. Schade – fürs Konto und den Seelenfrieden. Eine chronisch volle Dachrinne verstopft auch kurz- bis mittelfristig das Fallrohr. Und ein verstopftes Fallrohr führt schnell zum nassen Mauerwerk oder bei älteren Fallrohren, die schnell zu Rissen neigen, auch gerne zu nassen Kellern. Dies sind teure Folgeschäden, die nicht nur Geld, sondern auch Nerven kosten. Hinzu kommt, dass die Versicherung bei dieser Art der Bauwerksvernachlässigung nicht einmal zahlt. Die Ersparnis von ausbleibenden Regenrinnenreinigungen schlägt folglich eines Tages in ein Minusgeschäft mit Dominoeffekt um.
Die stiefmütterliche Liebe zur Regenrinne
Irgendwann platzt jedem Rohr einmal der Kragen. Eine detonierte Fäkalien-Pipeline im Hausinneren ist wohl das #1 Worst-Case-Szenario für jeden Eigentümer eines alten Hauses. Ein verstopftes bis gerissenes Fallrohr ist aber auch ganz vorne mit dabei. Ein verstopftes Fallrohr verwandelt die Fassade schnell in einen idyllischen Wasserfall, der im Wohnraum für beste Bedingungen hinsichtlich einer Schimmelzüchtung sorgt. Da man die Regenrinne aber nicht täglich begutachtet, weil man über zig andere Dinge nachdenkt, wenn man nach Feierabend vor seinem Haus steht, ist eine überfüllte Rinne ein toter Winkel. Und wer tigert schon bei Regen nach draußen, um die Außenentwässerung seines Hauses zu prüfen? Genau. Darum genießen die Kollateralschäden einer verstopften Regenrinne meistens Jahre, bis sie ihre teuren Konsequenzen offenbaren.
Versicherungen zahlen nicht bei Schäden, die verstopfte Regenrinnen als Ursache haben
Ja, die Dachrinnenreinigung zu vernachlässigen, ist zu einfach, um es nicht zu machen. „Was soll schon passieren? Selbst wenn das Fallrohr mal verstopft, dann rufe ich jemanden, der das Teil wieder frei macht, fertig. Wenn die Fassade ein bisschen nass geworden ist, dann ist das halt so. Man muss doch nicht gleich den Teufel an die Wand malen.“
Stimmt, Frau/Herr Easy, die Farbe können Sie sich für den Maler sparen, der die Spuren der Wasserschäden beseitigen muss. Im Falle eines Reihenhauses vielleicht auch bei Ihrem Nachbarn. Auf Ihre Kosten. Ja, richtig, was auch immer Ihr verstopftes Fallrohr in Mitleidenschaft zieht, geht das auf Ihren Deckel.
Klar, sollte das Rohr platzen, ohne dass dies auf die Vernachlässigung Ihrer Instandhaltungspflicht zurückzuführen ist, dann haben Sie gute Karten bei der Versicherung. Doch wenn nicht gerade der Lieferant der Flaschenpost oder der Sturm Ihr Fallrohr mitgenommen hat, dann gibt es praktisch nur zwei Gründe für ein geplatztes Fallrohr:
- Verstopft und marode.
- Marode und verstopft.
Wenn der Schaden also groß genug ist, dürfen Sie davon ausgehen, dass die Versicherung der Ursache etwas genauer auf den Grund geht.
Wenn die eigene Nachlässigkeit zum Problem des Nachbarn wird
Das mit dem Schaden beim Nachbarn ist übrigens ein Bericht aus dem wahren Leben. Erst kürzlich rief uns die Eigentümerin eines Bremer Hauses an und bat uns, einen Sachverhalt einzuschätzen. Ihr Nachbar erlitt beim jüngsten starken Regen einen enormen Wasserschaden über drei Etagen. Was entlarvte er als Ursache dafür? Genau! Das verstopfte Fallrohr seiner Nachbarin, die uns nun um Hilfe bat. Er hatte sie in den letzten Jahren schon mehrfach auf ihr verstopftes Fallrohr hingewiesen. Dennoch hatte sie die Regenrinne nicht reinigen lassen. Der Schaden durch dieses Versäumnis belief sich auf mehrere Tausend Euro – und die Versicherung zuckte nur mit den Schultern.
Wie fiel unsere Einschätzung aus? Nun, dass das verstopfte Fallrohr unserer Kundin die Ursache für einen erheblichen Wassersturz auf die Fassade und den daran befindlichen Balkonen war, hatte der findige Nachbar richtig rekonstruiert. Allerdings war die sekundäre Ursache für den Wasserschaden im Innenraum eine andere.
Die Balkone, die durch das verstopfte Fallrohr des Nachbarhauses zur Badewanne wurden, waren nicht dicht. Und das seit einer Ewigkeit, wie die typischen Merkmale von undichten Balkonen zeigten. Hätte der Nachbar unserer Kundin also mit Flüssigkunststoff abgedichtete Balkone besessen, hätte die Wassermasse niemals einen derartigen Wasserschaden verursacht. Doch so konnte das Wasser aus der verstopften Regenrinne unaufhaltsam in den Nachbarbalkon mit dysfunktionalem Gefälle plätschern und dort in das Mauerwerk des Hauses sickern – Etage für Etage.
Verstopfte Regenrinnen und Fallrohre im Winter
Nun ist eine mangelhafte Entwässerung bei flüssigem Wasser schon bedenklich. Ändert sich aufgrund von Minusgraden im Winter auch noch der Aggregatzustand des Wasserstaus in der Regenrinne, dann wird es umso haariger. Schwimmende Eisblöcke oder unter der Rinne hängende Eiszapfen in einer überfüllten Rinne warten nur darauf, der Schwerkraft zu folgen.
Steht Ihr Haus direkt an einem Bürgersteig, dann spielen Sie mit Ihrer Regenrinne russisch Roulette. Ob das Versäumnis Ihrer Pflicht nun einen Fußgänger oder ein Auto erwischt; wenn die Versicherung hinterfragt, haben Sie erhebliche Erklärungsnot.
Betrachten Sie das hier nicht als Panikmache, damit Sie uns für die Reinigung Ihrer Dachrinne beauftragen. So schön ist diese Arbeit dann doch nicht. Sehen Sie das hier stattdessen als Finanzberatung von jemandem, der schon unzählige kostspielige Schäden durch verstopfte Dachrinnen erlebt hat. Teure Fehler, über die man in keiner Zeitung liest.
Wenn Ihnen dieser Artikel hilft, ein besseres Bewusstsein für Ihre Instandhaltungspflicht zu erlangen, dann ist er ein voller Erfolg. Tipp: wenn Sie einen anderen Betrieb als die LaGrand Handwerk GmbH für die Regenrinnenreinigung beauftragen, dann konsultieren Sie einen Dachdecker. Die (sollten) wissen, was sie tun und checken gleichzeitig den Zustand Ihrer Dachentwässerung. Schließlich wollen sich um andere Dinge kümmern, die mehr Lebensqualität implizieren als Wasserschäden durch verstopfte Regenrinnen und Fallrohre. Prävention Ihnen hilft dabei.