Ein Wasserschaden wird oft vorschnell dem Dach zugeschrieben. Doch häufig liegt die Ursache gar nicht dort, sondern an einer undichten Fensterbank oder den Fenstern der Gaube. In solchen Fällen rückt schnell der Dachdecker an – und nicht selten wird eine größere Maßnahme vorgeschlagen, denn Kleinstaufträge bringen größeren Betrieben wenig ein. Der Fokus liegt oft darauf, umfassende Sanierungen zu verkaufen, anstatt die eigentliche Ursache für den Wasserschaden zu beheben.
Das bedeutet nicht, dass böswillige Absichten dahinterstehen. Es sind schlicht die mikroökonomischen Realitäten des Handwerks in Deutschland. Schließlich lebt eine ganze Industrie davon, dass möglichst viele Materialien verbaut werden.
Wer aber keine Lust hat, unnötige Kosten zu tragen und lieber eine gezielte, konservierende Lösung sucht, wird auf meinem Blog hilfreiche Tipps zu gezielten Abdichtungen finden.
Praxisbeispiel: Ein Wasserschaden durch eine undichte Fensterbank
Eine Kundin hatte einen Wasserschaden in der Wohnzimmerdecke und vermutete ein undichtes Dach. Aufgrund meiner Erfahrung bat ich sie, Fotos von der Fensterbank und der darunterliegenden Bleischürze zu schicken. Das Ergebnis: Die Fensterbank und Bleischürze zeigten Risse, das Holz war aufgequollen und die Dichtungen brüchig oder fehlten ganz. Bei starkem Regen lief das Wasser in die Fensterkonstruktion und von dort direkt in die Zwischendecke – ein Prozess, der sich über Jahre hinzog, bis es schließlich zu einem sichtbaren Schaden kam.
Für viele Handwerker wäre dies ein Grund gewesen, die gesamte Bleischürze und vielleicht sogar Teile des Daches zu erneuern. Der Fensterbauer hätte mühelos neue Fenster verkaufen können. Doch meine Kundin hatte schon schlechte Erfahrungen mit solchen kostspieligen Lösungen gemacht und vertraute mir aufgrund meiner Bewertungen.
Die Lösung: Fensterbank abdichten statt erneuern
Anstatt eine aufwendige Sanierung durchzuführen, habe ich die Fensterbank und die Bleischürze abgedichtet. Die gerissenen Stellen wurden versiegelt, die porösen Silkondichtungen durch Epoxidharz ersetzt – und das Problem war für sehr viele Jahre behoben. Es ist einfach so, dass gezielte und zugleich durchdachte Abdichtungen in den meisten Fällen den einzig ökonomischen Weg darstellen, um das Haus dauerhaft trocken zu halten. Immerhin heißt neu nicht gleich dicht – wie einige Hausbesitzer kurz nach Fertigstellung ihres Neubaus oder frisch sanierten Dach feststellen müssen. Und eine Gewährleistung hilft nicht, wenn niemand im Betrieb weiß, wie die Undichtigkeit zustande kommt, obwohl doch alles fachgerecht ausgeführt wurde. Aber das ist ein anderes Thema, das ich u.a. im Blogpost bzgl. undichten WDVS-Fassaden behandle.
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