Bedingt durch die immer heftigeren Starkregenfälle ist Wasser im Kellereingang keine Seltenheit mehr. In der Regel liegt dies an eine/m überforderten oder fehlenden Abfluss und/oder Schutzbarriere. Mittel der Wahl ist hier ein sogenanntes Flutschott (Bleche, die als Staudamm fungieren). Allerdings ist ein Flutschott optisch so lala und auch einfach nervig, wenn man es bei jedem angekündigten Regen auf- und abbauen muss. Wichtiger aber: diese Vorrichtung hält das Wasser nur bedingt vom Keller fern, zumal es ein Durchdringen des Wassers durch Fugen, Sohle und Mauerwerk nicht unterbinden kann. Dazu bedarf es einer qualifizierten Abdichtung. Ein Flutschott ist hauptsächlich in von Hochwasser bedrohten Gebieten notwendig, bei gelegentlichen Starkregenfällen sind eher folgende Schritte zielführend:
- Abfluss optimieren.
- Schwelle der Kellertür erhöhen und anschließend umfänglich mit Flüssigkunststoff abdichten.
- Sohle mit Polyurethan verpressen, d.h. von innen abdichten, damit im Beton eine Horizontalsperre besteht.

Bei diesem Kellereingang wurde von diversen Handwerkern auf recht kreative Weise versucht, die Wasserflut im Kellereingang in den Griff zu bekommen. Das Vordach und das Flutschott halfen nur bedingt, noch immer drückte sich bei Starkregen Wasser in den Keller.

Trotz Flutschott mussten die Mieter bei jedem Regen den Kellereingang vor durchdrückendem Wasser retten.
Meine bevorzugte Vorgehensweise ist das Ausschlussverfahren. Soll heißen: erst einmal mit der effizientesten Maßnahme beginnen, Veränderung in der Folgezeit prüfen und ggf. optimieren oder zur nächstlogischen Maßnahme übergehen, statt gleich einen Overkill zu veranstalten. Dadurch erspare ich meinen Kunden i.d.R. erhebliche Kosten (in Zeit, Geld und Nerven). Immerhin ist es ein allgegenwärtiges Phänomen, dass Handwerker gerne mal über das Problem hinaus oder sogar daran vorbei arbeiten, weil Schema-F nicht mehr zeitgemäß ist.
Kellereingang wasserdicht machen

Zuerst klemme ich ein passgenaues L-Profil in der gewünschten Höhe in den Austrittsbereich vor der Kellertür – hier 5cm

Der Austrittbereich wird anschließend mit Mörtel aufgeschüttet – mit starkem Gefälle nach draußen. Der Weg des Wassers wird dadurch schon einmal maßgeblich verlängert, was wiederum dem Ablauf mehr Puffer verschafft, um die schlagartige Wassermenge zu verdauen. Augenmerk gilt auch dem inadäquatem Abfluss (30mm ø), dazu unten mehr.

Zusätzlich dichte ich die Bodensohle per Harzinjektion von innen ab, damit durchdrückendes Wasser nicht meinen neuen Austritt unterläuft.

Schließlich erhält der neue Austritt der Kellertür eine umfassende Abdichtung mit hochleistendem Flüssigkunststoff, damit Standwasser nicht einfach in den Mörtel einsickert und dennoch in den Wohnraum eindringt. Die Libelle der Wasserwaage zeigt das starke Gefälle nach außen.

Das Ergebnis ist eine zuverlässige, nicht störende und optisch ansprechende Maßnahme als Wasserschutz für den Kellereingang.

Wie oben im Bild zu sehen, war der Abflussdurchmesser viel zu klein. Darum vergrößerte ich diesen und löste die Verstopfung direkt am Anfang des Ablaufs, wodurch sich sofort Wasser staute. Problematisch ist hier die übermäßige Kiesanlagerung, die sich nur per Absaugung beseitigen lässt.

Bei meinem nächsten Besuch kam ich mit meinem Nasssauger von Kärcher und saugte das Rohr bestmöglich frei.

Hier die Ausbeute… Keine Wunder, dass das Wasser kaum ablief und sich sofort im Kellereingang staute.
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