Ein Balkon steigert die Wohnqualität. Vorausgesetzt er ist dicht. Eine solide Balkonabdichtung ist jedoch so selten wie gute Laune am Bremer Stern. An überraschend vielen Bremer Häusern hängen eher ruinöse Wasserschwämme als Balkone, auf denen man es sich gutgehen lässt. Solche Konstrukte erinnern an ein Compluvium in den Villen im Antiken Rom (ja, das berühmte Loch im Dach), nur mit dem Unterschied, dass der Regen im Mauerwerk aufgefangen wird, statt in einer dafür vorgesehenen Zisterne. Das Zimmer an der betroffenen Außenwand wird zum Schimmelgarten und über Zeit machen Risse das einst massive Bauwerk zum Hypochonder. Die Stahlträger in der Betonplatte des Balkons kämpfen derweil ihren eigenen dreißigjährigen Krieg gegen die schleichende Korrosion, deren Superintention die Resignation der Statik ist. Maximaler Tiefgang besteht aber erst, wenn der Balkon das Dach eines Wohnraums bildet, wie z.B. bei einer Dachterrasse.
Chapeau! Sie haben ihn gefunden, den Betrieb für Abdichtungen mit Denke.

Die braunen WPC-Fliesen auf dieser Balkonabdichtung erzeugen jetzt einen stimmigen Ausblick aus dem Schlafzimmer
Balkon abdichten – Schritt für Schritt
Bei der Suche nach dem Leck werden viele Hausbesitzer sehr kreativ, und lassen dabei nichts auf den gefliesten Balkon kommen. Immerhin wurde der Balkon doch erst vor zehn Jahren saniert (vom Handwerker, dessen Namen man nicht mehr kennt). Sie können nicht verstehen, warum die Fliesen plötzlich Wasser durchlassen sollen. In anderen Fällen besteht die Überzeugung, die Betonfarbe vom Maler (eigentlich nur ein Bekannter in fleckiger Jeans) sei eine zuverlässige Balkonabdichtung.

Der Bestandsbalkon aus Fliesen. Hier von mir abgeschliffen und grundiert, damit ein ordentlicher Verbund gegeben ist.

Hier im weiteren Prozess der Balkonabdichtung. Die Vliesarmierung wird in den Flüssigkunststoff eingearbeitet. Das verhindert eine spätere Rissbildung.

Die Abdichtung der Balkonfläche ist abgeschlossen und der Flüssigkunststoff härtet bereits aus. Kurz vor der Verlegung der WPC-Fliesen prüfe ich nochmal alle Details.
Dem Wasser ist der Aufwand, der in die damalige Balkonsanierung geflossen ist, egal. Es schlüpft dennoch voller Schadenfreude durch Fugen und Beton. Je älter, desto poröser. Fehler bei der Aushärtung des Fliesenmörtels (Hohlraumbildung) beschleunigen den Prozess. Manchmal wurde sogar Flüssigkunststoff genutzt, allerdings ohne Vlies; Risse entstehen über Jahre und gewähren Wasser Einlass. Der Untergrund saugt sich mit Wasser voll. Im Winter sorgt Frost für eine Vergrößerung der Risse.
Balkone werden nicht selten von Allroundern (ohne angemeldeten Betrieb) saniert bzw. abgedichtet. Es mangelt an Erfahrung und Zugang zum richtigen Material; eine gesetzliche Gewährleistung für die Arbeiten gibt es nicht. Bei einem Fachbetrieb dagegen sollten Erfahrung, richtiges Material und Gewährleistung bzw. Betriebsversicherung selbstverständlich sein. Ob dazu auch Empathie besteht, das ist das Roulette bei der Handwerkersuche. Es sei denn, Sie schreiben mir, Manuel, um Ihren Balkon abdichten zu lassen. Für die nächsten Jahrzehnte.

Der Regen kann kommen! Wo vorher drölfzehn Schichten Betonfarbe versagten, hält nun der Flüssigkunststoff mit Vliesarmierung den Kasten trocken.
Ja, stimmt, ich könnte auch mit Augenroller-Reimen werben – à la:
Jetzt mal mal kein langes Gesicht, mit LaGrand wird dein schäbiger Balkon schon wieder dicht.
Ein Blog entspricht aber eher meinem Charakter.
Eine Balkonabdichtung für Jahrzehnte
Aus den oben genannten Gründen erhalten Balkone von mir eine hochleistende Abdichtung mit dem 2-komponentigen Flüssigkunststoff von MOGAT. Genau, den bekommt man nicht im Baumarkt, den kriegen nur Fachverarbeiter.

Hier mal der Prozess bei einem anderen Balkon im Winter. Bei diesem Exemplar lief das Gefälle zum Haus hin und flutete die Wohnung darunter. Wie oben erstmal Fliesen abschleifen und grundieren, dann die Abdichtung aus Flüssigkunststoff und Vliesarmierung.
- Sofern der Untergrund nicht komplett hohl ist, werden die Fliesen gesäubert, abgeschliffen und grundiert.
- Alte Abdichtungen werden nach Möglichkeit entfernt.
- Falls das einen unzumutbaren Mehraufwand fordert, werde ich versuchen, diese diffusionsoffen einzuarbeiten. Ohne die Qualität des Endprodukts zu schmälern.
- Alte Abdichtungen werden nach Möglichkeit entfernt.
- Es folgt die eigentliche Abdichtung aus Liquid DA und Vlieseinlage.
- Das Vlies aus Polypropylen in der primären Abdichtungsschicht gewährleistet die Vermeidung von Rissbildung auf der Oberfläche durch Zugkraft und mechanische Einwirkungen, die durch die Benutzung des Balkons entstehen.
- Das macht die Balkonoberfläche jahrzehntelang sicher vor Wassereinbruch.
- Die generelle Haltbarkeit der Balkonabdichtung mit dem Flüssigkunststoff (oder einfach FKS) von MOGAT wird auf über 100 Jahre geschätzt.
- Details müssen in dieser langen Lebensdauer natürlich hier und da mal aufgefrischt werden. Aber das machen dann hoffentlich die Erben.
- Das Vlies aus Polypropylen in der primären Abdichtungsschicht gewährleistet die Vermeidung von Rissbildung auf der Oberfläche durch Zugkraft und mechanische Einwirkungen, die durch die Benutzung des Balkons entstehen.
Gefällekorrektur auf Balkon und Dachterrasse – ohne Estricharbeiten
- Nachdem die hochleistende Abdichtungsschicht inkl. Vliesarmierung aufgetragen und durchgehärtet ist, kann die Gefällekorrektur (bzw. die Glättungsschicht) mit Verlaufsmörtel auf Basis von Flüssigkunststoff erfolgen.
- Hier werden Unebenheiten und ein defektes Gefälle ausgeglichen, ohne dass die Fliesen abgeschlagen und vom Mauer ein neuer Estrich verlegt werden muss.
- Aber klar, wenn die Fläche völlig desolat ist, muss abgewägt werden, inwiefern der Nutzen der Gefällekorrektur im Verhältnis zu den Kosten steht.
- Nicht selten nehmen Eigentümer auch stehendes Wasser in Kauf, solange es durch die neue Abdichtung nicht mehr ins Bauwerk eindringt.
- Immerhin sind kleine Pfützen dank des WPC-Belags kein Störfaktor.
- Aber klar, wenn die Fläche völlig desolat ist, muss abgewägt werden, inwiefern der Nutzen der Gefällekorrektur im Verhältnis zu den Kosten steht.
- Hier werden Unebenheiten und ein defektes Gefälle ausgeglichen, ohne dass die Fliesen abgeschlagen und vom Mauer ein neuer Estrich verlegt werden muss.

In diesem Fall war dem Eigentümer ein idealer Wasserablauf wichtig, um alle Eventualitäten auszuschließen. Entsprechend kamen hier Wasserwaage, Glättekelle und Verlaufsmörtel zum Einsatz.

Dieser Balkon zählt zu meinen größten Herausforderungen. Neben der Balkonabdichtung musste auch unbedingt eine Gefällekorrektur her – ohne die bestehenden Schweißbahnlagen zu entfernen. Allerdings gab es hier tiefe Mulden und die Traufe stand viel höher als der Rest der Fläche.

Am Ende konnte ich nach der Abdichtungsschicht mit nur 120kg Verlaufsmörtel eine relativ ebene Fläche herstellen. Noch weit entfernt von perfekt, da zur Angleichung der Traufe mindestens die gleiche Menge nötig gewesen wäre (und somit ein großer Kostenfaktor). Aber immerhin fließt nun das Wasser vom Haus weg. Der Eigentümer zog stehendes Wasser im vorderen Bereich des dichten Balkons den Mehrkosten vor. Die Maßnahme konnte damit unter den veranschlagten Kosten bleiben.
WPC-Fliesen auf unseren Balkonabdichtungen
- Zum Schluss beleg ich den abgedichteten Balkon mit ökologischen WPC-„Fliesen“ (Wood-Plastic-Composite; eigentlich BPC, da Bambus)
- Die von uns/mir verlegten WPC-Fliesen bestehen zu 60% aus recyceltem Kunststoff, 30% aus (Bambus-)Holzresten und 10% Additiven.
- Ein Upcycling-Produkt, denn Abfallprodukte finden Verwendung und die Bäume können im Wald bleiben.
- Hier meine Produktanalyse von WPC-Fliesen.
- Die von uns/mir verlegten WPC-Fliesen bestehen zu 60% aus recyceltem Kunststoff, 30% aus (Bambus-)Holzresten und 10% Additiven.
Abfluss eines Balkons abdichten
Im Namen der Eigenwerbung muss ich hier anmerken, dass ich bereits eklatante Lecks an kaum zugänglichen Details, Anschlüssen und Abflüssen auf effiziente Art und Weise zuverlässig dicht bekommen habe, die von anderen Betrieben nur mit einer aufwendigen Komplettsanierung zu lösen schienen. Darunter waren Abdichtungslösungen, deren Erfolg recht unwahrscheinlich war.
Da war dieser eine Balkon, mehr oder weniger eine Dachterrasse.
- Prinzipiell musste ich den Balkon abdichten.
- Mitsamt einem kleinen Highlight.
- Ein korrodierter und kaum bis gar nicht erreichbarer Ablauf in einer 30cm dicken Balkonmauer.
- Mitsamt einem kleinen Highlight.
- Die Wohnung darunter hatte einen erheblichen Wasserschaden. Es musste eine Lösung her, die in keinem Lehrbuch steht.
- Also ummantelte ich ein passendes HT-Rohr mit Flüssigkunststoff und Vliesarmierung.
- Schob das triefende Konstrukt blind in das (freigelegte, entstaubte und grundierte) Abflussloch in der Balkonmauer und ließ es dort aushärten.
- Dichtete anschließend den erreichbaren Teil des Ablaufs nahtlos ab.
- Hoffend, nicht an falschem Optimismus zu leiden.
- Mein Plan sah vor, mit diesem Stück HT-Rohr den (schwer zugänglichen) Betonbereich zwischen Balkonabdichtung und (unzugänglichem) Fallrohr zu überbrücken.
- Nahtlos dicht.
- Langfristig.
- Dazu konnte ich es aber nicht erst aushärten lassen.
- Sonst hätte es keinen soliden Verbund gegeben.
- Das neue Abflussrohr musste somit in der Mauer aushärten.
- Nahtlos dicht.

Tatsächlich ging es um diesen Balkon. Hinten rechts befindet sich der Abfluss, der durch das Mauerwerk führt. 1) Balkonabfluss abdichten. 2) Balkonfläche abdichten. 3) Mauerabdeckung aus Titan-Zink montieren, damit das Mauerwerk nicht mehr dauerhaft im Wasser steht.

Das war dann das dichte Resultat meiner Flüssigkunststoff-HT-Rohr-Kombi. Sieht komisch aus, funktioniert aber.
20% Handwerk, 80% Problemlösung
Die große Preisfrage der nächsten Wochen war natürlich: wird die Wohnung unter dem Balkon beim nächsten Starkregen wieder geflutet? Regenschauer für Regenschauer erwartete ich insgeheim schon die Hiobsbotschaft. Aber nein, tatsächlich erfüllte die unkonventionelle Abdichtung des Balkonabflusses ihren Zweck. Was sie durch die Beständigkeit des Flüssigkunststoffs auch noch viele Jahre tun wird.
Mit dieser unkonventionellen Lösung sparte die Eigentümergemeinschaft eine Komplettsanierung des Balkonabflusses, die bereits in die Tausende gegangen wäre. Allein das Gerüst für die Zugänglichkeit hätte immense Kosten verursacht. Das Mauerwerk hätte komplett aufgestemmt und ein neuer Abfluss gebaut werden müssen. In dem Zuge wäre auch das Fallrohr dahinter erneuert worden – wenn man schon dabei ist. Zuzüglich zu den anderen notwendigen Maßnahmen: Balkon abdichten und Balkonmauer abdecken.

Hier dann der Balkon mit Abdichtung und neuer Mauerabdeckung – leider mit schlechten Lichtverhältnissen, da 17 Uhr im Winter.
Eine andere Geschichte war, als eines Tages bei dem Sohn unseres Kunden Wasser aus den Steckdosen lief. Kam von der Dachterrasse darüber (eine durchgehende Platte einer Häuserreihe, 10 Jahre alt). Eine Megasanierung stand im Raum, weil niemand die eigentliche Ursache ausmachen konnte. Naja, und dann kam ich ins Spiel. Aber gut, vielleicht ein anderes Mal.
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